Rieser Nachrichten

Liebeserkl­ärung an die Heimat

- Marion Groß, Schnelldor­f

Mit goldenen Ähren, sanft wiegend im Wind, empfängt mich die Heimat, und ich bin wieder Kind. Ein Lächeln zaubert sie mir sodann ins Gesicht; auf den Wogen der Wörnitz bricht sich das Licht.

Zwei Kirchtürme sind von Weitem zu sehn; ach, Du mein Oettingen, wie bist Du schön! Drei Tore umschließe­n das Städtchen mein, die Glocke im Königstor lädt bimmelnd mich ein.

Ich gehe zum Marktplatz, bin von Häusern umgeben, deren Schönheit lassen mein Herz stets erbeben. Weiter zum Schloss meine Füße mich tragen, ein vertrautes Geräusch lässt mein Herz höher schlagen.

Den klappernde­n Störchen schau’ ich lange zu; ich hör’ sie so gern, hier komm’ ich zur Ruh’.

Mein Blick wandert dann ein kleines Stück weiter, im Geiste seh‘ ich im Hofgarten Reiter, auf Rössern, so prachtvoll und wunderschö­n wie ich es selten hab’ gesehn.

Meine Gedanken fliegen plötzlich dahin, und somit kommt mir dann in den Sinn, als ich als Kind in stoischer Ruh’ dem Schmied sah bei der Arbeit zu. Hämmernd schlug er auf Hufeisen ein, wie schön musst’ meine Kindheit sein! Denn heute noch, ist’s auch so fern, riech‘ ich den Stall und die Pferde gern.

Ach Zeit, wo bist Du nur geblieben? Es hat mich von hier fort getrieben. Wie gern bin ich bei Dir daheim, wirst stets die Beste für mich sein! Doch Herz, sei still, Du wirst schon sehn, eines Tags werd’ ich nach Hause gehn.

Die Liebe trug mich von hier fort, bin wohl an einem and’ren Ort. Doch meine Lieb’ gehört nur Dir, der Heimat, die ich nie verlier’!

Zwei Kirchtürme sind von Weitem zu sehn, ach, Du mein Oettingen, wie bist Du schön!

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