Der richtige Umgang mit Verschwörungstheorien
Vortrag Aufklärung für THG und Maria Stern
Nördlingen Da im Internet viele zum Teil absurde Verschwörungstheorien herumgeistern, schien auch eine Aufklärung darüber für 9. Klassen in Nördlingen sinnvoll. An Maria Stern fand nun ein Vortrag über dieses Thema für das TheodorHeuss-Gymnasium und die Realschule statt. Der Fachbereich für Religions- und Weltanschauungsfragen der Diözese Augsburg hatte dafür Referenten Bernd Harder, einen der bekanntesten deutschen Spezialisten dafür eingeladen.
Ausgehend vom Terroranschlag am 22. Mai dieses Jahres bei einem Pop-Konzert in Manchester oder dem Anschlag auf das World Trade Center in New York, erklärte Harder, dass Verschwörungstheoretiker zu deuten versuchen, dass die Menschheit von „finsteren Mächten oder Außerirdischen“bedroht sei. In einem Mix aus Halbwahrheiten und Fakten versuchen diese ein logisches Gebilde aufzubauen, welches sich bei kritischem Betrachten oft als trügerisch erweist.
Der Referent erklärte beispielsweise genau, dass es sich bei den Illuminaten um einen aufklärerischen Orden gehandelt habe, der von 1776 bis 1785 bestand und damals nur aufklären wollte. Die Pop-Industrie baue heute absichtlich satanistische Symbole oder geheimnisvolle Inhalte in ihre Videos ein, nur um sich interessant zu machen.
Bei Interviews mit den Künstlern komme dann oft heraus, dass sie selbst nicht genau wissen, was diese eigentlich zu bedeuten hätten. Für Verschwörungstheoretiker sei es dagegen relativ leicht, etwas in sie hinein zu deuten.
Problematisch seien Verschwörungstheorien auf jeden Fall deshalb, weil sie Feindbilder konstruierten, „Sündenböcke“schaffen und einfache Antworten auf komplizierte Fragen geben, die Welt damit zu sehr auf „gut und böse“reduzierten und Ängste bei den Menschen erzeugen würden.
Der Referent machte deutlich, dass eigenständiges Denken und ein kritischer Umgang mit allen im Netz oder sonst wo verbreiteten Inhalten und ihren Urhebern sehr stark von Nöten seien.