Rieser Nachrichten

Einer unter Tausend

Am Montag sind mehr als 1000 Fahrradfah­rer von Gunzenhaus­en nach Nördlingen gefahren. Auch die Redaktion der war bei der Tour vertreten

- VON PHILIPP WEHRMANN BRRadltour BR-Moderator BRRadltour BRRadltour

Über tausend Menschen schütteln ihre Arme aus, dehnen die Beine und hüpfen zu lauter Musik – die morgendlic­he Fahrradgym­nastik der

auf dem Marktplatz in Gunzenhaus­en. Manche werkeln noch an ihrem Fahrrad herum, pumpen die Reifen auf oder trinken vorsorglic­h ein kühles Getränk. Kurz vor 9 Uhr bringen sich die Radler in Position. Statt eines Startschus­ses ertönt ein lautes Tröten – die Radler setzen sich in Bewegung.

Bis zu einem mit Luft gefüllten Gummitor geht es noch langsam vorwärts. Dahinter ist bereits lautes Pfeifen, Tröten und das Geräusch von Ratschen zu hören – Hunderte sind am Morgen in die Gunzenhaus­ener Innenstadt gekommen, um die Radler zu verabschie­den. Kurve um Kurve schlängelt sich der Pulk raus an den Gunzenhaus­ener Stadtrand. Nach gut zehn Minuten nähert sich der Tross bereits dem Altmühlsee. Am Ufer verläuft ein recht enger Fahrradweg – mehr als drei Radler passen nicht nebeneinan­der. So zusammenge­pfercht zu fahren, erfordert eine gewisse Konzentrat­ion, ein Zusammenpr­all könnte schließlic­h viele zu Fall bringen. Allerdings fahren die Radler auffallend rücksichts­voll. Dann wechselt der Tross Einwohner ein Fest für die Mittagspau­se auf die Beine gestellt. Der

auf der Bühne lobt die fränkische­n Bratwürste. Diese Möglichkei­t solle man noch nutzen, schließlic­h sei die schwäbisch­e Grenze nur drei Kilometer entfernt.

An einem Hang in Frankenhof­en ruft ein Anwohner den Radlern zu: „Steil wird es erst noch!“– kurz danach wird klar, was er meinte. Der Riesrand bei Fremdingen hat es in sich. Inmitten hunderter anderer Fahrer scheinen sich die Steigungen aber leichter bewältigen zu lassen. Hin und wieder radeln betagtere Mitfahrer den Hang hinauf an den anderen vorbei. Anstrengun­g ist ihauf nen nicht anzusehen, oft lächeln sie sogar. Bei genauerem Hinsehen erklärt sich dies meist mit einem Blick auf die Pedale, bei manchen hilft dort nämlich ein Motor mit.

Nach einer Wasserpaus­e bei Maihingen geht es auf die Zielgerade zu. Beim Kreisverke­hr bei Ehringen sammeln sich noch einmal alle und warten, bis die Polizei die Straße absperrt. Der Tross fährt an Baldingen vorbei bis zur breiten B25, auf der alle kräftig in die Pedale treten. In Nördlingen haben sich natürlich die meisten versammelt, um die Radler zu begrüßen. Schon vor dem Baldinger Tor stehen knapp 100 Zuschauer, bis zum Marktplatz werden es immer mehr.

„Perfektes Radelwette­r“, sagt eine der Radlerinne­n in Nördlingen. Andrea Gutzeit aus Nürnberg ist bereits das 17. Mal bei der

dabei. Die Etappe nach Nördlingen hat ihr gut gefallen. Sie sei im Vergleich zu anderen ziemlich flach und dementspre­chend einfach gewesen, sagt sie. „Es ist wirklich erstaunlic­h, wie viel Aufwand die Dörfer auf der Route betrieben haben, um uns mit Bannern und Schildern zu begrüßen.“Wolfgang Busch ist für die

sogar aus Bad Homburg angereist. „Frankfurt ist unser Vorort“, scherzt er. „Das war wirklich eine super Etappe!“

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Foto: Wehrmann Für die RN Redaktion fuhr Philipp Wehr mann die Etappe mit.

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