Umjubelte Zeitreise
Kim Wilde begeistert tausende von Besuchern auf der Nördlinger Kaiserwiese, auch wenn es etwas dauerte, bis Stimmung aufkam. Warum die Hits der 80er auch heute noch gut ankommen
Die erschöpften Radler waren versorgt, Gelände und Bühne auf der Nördlinger Kaiserwiese waren angerichtet, und so warteten bei wunderbarem Wetter tausende von Fans und Schaulustigen auf den musikalischen Höhepunkt des Abends. Die Bayern1-Band stimmte das Publikum mit bekannten Songs ein, bevor die beiden Moderatoren Ulla Müller und Roman Roell pünktlich das Startsignal für Kim Wilde gaben.
Mit „Chequered Love“, einem ihrer populärsten Hits, startet die einstige Königin des Synthie-Pop ins Programm und nimmt die Besucher mit auf eine musikalische Zeitreise in die 80er Jahre. Dabei streift sie bei „View From A Bridge“, „Get Out“oder „Cambodia“wichtige Stationen ihrer mittlerweile 35-jährigen Karriere. Die Zwischenmoderationen erfolgen unprätentiös und im verbindlichen Plauderton – so gewinnt die Sängerin die Sympathien des Publikums, das nach zögerlichem Beginn zunehmend in Schwung gerät.
Sie freue sich, wieder einmal in Deutschland aufzutreten, versichert Kim Wilde und unterstreicht dies, indem sie in „Anyplace, Anywhere, Anytime“– einem Hit ihrer Freundin Nena – eine Strophe auf deutsch singt. Dann verlässt die sechsköpfige Band, durchweg formidable Rockmusiker, die Bühne – nur der „kleine Bruder“Ricky Wilde darf bleiben. Die folgende Duett-Passage mit getragenen Songs zur akustischen Gitarre gerät allerdings mit vier Stücken deutlich zu lang, eine Stimmungsdelle bei den Besuchern ist erkennbar.
So dauert es ein wenig, bis das Publikum wieder auf Touren kommt. Hier zeigt Kim Wilde – einst als Vorgruppe von Superstars wie David Bowie oder Michael Jackson auf den großen Bühnen der Welt zuhause –, dass sie mit ihrer energiegeladenen Bühnenperformance auch mit mittlerweile 56 Jahren ihre Fans noch begeistern kann. Bei „You Came“, dem Supremes-Klassiker „You Keep Me Hangin’ On“und der „Dead Or Alive“-Anleihe „You Spin Me Round“geht es auf und vor der Bühne noch einmal richtig ab, der abschließende TopHit „Kids In America“wird unter dem Jubel des Publikums ausgiebig zelebriert.
Fazit: Kim Wildes Konzert war ein gelungener Auftritt einer gereiften Rock-Lady und ein tolles Event für Nördlingen, das Ries und die Gäste von der Radltour. Einen Nachschlag gabs auch noch: „Mister Classic Rock“, B1-DJ Tom Glass, übernahm das Regiepult und versorgte die verbliebenen Fans bis nach Mitternacht mit Hits vom Band wie „Jump“oder „Staying Alive“.
Ob sich darunter noch viele Radler befanden, darf bezweifelt werden, denn um 9 Uhr erfolgte bereits der Startschuss zur nächsten Etappe der Der nächste Zwischenstopp auf dem Weg der Radler ist Gersthofen.
Eine Duett Passage geriet zu lang