Schweizer Frauensache
Eidgenossen-Komödie um Selbstbestimmung
(2 Std. 20 Min.), Science Fiction, USA 2017 Matt Reeves Andy Serkin, Woody Harrelson **** * Zu den Unbegreiflichkeiten der Schweizer Geschichtsschreibung gehört, dass dort das Frauenwahlrecht erst 1971 eingeführt wurde. Petra Volpe reist nun in ihrem Film „Die göttliche Ordnung“zurück in ein Schweizer Dorf jener Zeit, wo Nora (Marie Neuenberger) und Hans (Max Simonischeck) in klassischer ehelicher Rollenverteilung leben. Er bringt das Geld nach Hause, während sie sich um Hausarbeit und die Kinderbetreuung kümmert. Als Nora sich auf einen Job in der nahegelegenen Stadt bewerben will, verweigert Hans sein Einverständnis. Denn die damalige Gesetzgebung sieht vor, dass der Ehemann seine Zustimmung geben muss. In der Stadt gerät Nora an einen Stand von Aktivistinnen und beschließt, sich im Dorf für die Kampagne einzusetzen. Einige Frauen tun sich zusammen und treten in den Streik – mit Folgen für die Männer zuhause.
Regisseurin Volpe hat ihren Film als eher harmlose Komödie angelegt, die in ihrem Handlungsaufbau stets überschaubar bleibt und durch einen Retro-Schleier hindurch von allen Bitterstoffen befreit zu sein scheint. Da wünscht man sich doch manchmal eine Prise jenes feministischen Sarkasmus herbei, den Sally Potter in „The Party“gerade so wunderbar zelebriert hat.
(1 Std. 36 Min.), Wertung *****