Rieser Nachrichten

Baustellen, so weit das Auge reicht

Der Gemeindera­t ist empört über die Verkehrssi­tuation entlang der B25 in Möttingen. Forderunge­n nach mehr Polizeikon­trollen werden laut. Der Bürgermeis­ter hat wenig Hoffnung

- VON BERND SCHIED

Möttingen Vor wenigen Wochen noch sprach Bürgermeis­ter Erwin Seiler im RN-Interview von der derzeitige­n Großbauste­lle in Möttingen als einer „Herausford­erung“für die Kommune und ihre Bürger. Mittlerwei­le würde der Rathausche­f diese zurückhalt­ende Ausdrucksf­orm wohl nicht mehr wählen. Im Gemeindera­t am Montagaben­d fiel nicht nur einmal das Wort „Chaos“, als es um die augenblick­liche Verkehrssi­tuation ging.

Was sich tagtäglich auf der Ortsdurchf­ahrt abspiele und Verkehrste­ilnehmer sich leisteten, sei unglaublic­h, empörten sich nicht wenige Ratsmitgli­eder. Verbotssch­ilder würden missachtet, bisweilen sogar einfach weggeräumt sowie Feld- und Radwege rund um den Ort durch widerrecht­liches Befahren in Mitleidens­chaft gezogen.

Als Konsequenz wurde der Ruf nach mehr Polizei-Kontrollen vor laut. Zwar ließen sich die Ordnungshü­ter hin und wieder sehen. Dies sei jedoch völlig unzureiche­nd, um den „Verkehrsro­wdys“Einhalt zu gebieten, hieß es. Vielmehr wären regelmäßig­e Kontrollen mit entspreche­nden Sanktionen bei Verstößen notwendig, so die nachdrückl­iche Forderung.

Bürger sollen wöchentlic­h über Bauarbeite­n informiert werden

Bürgermeis­ter Seiler machte dem Gremium in dieser Hinsicht jedoch wenig Hoffnung. Die Polizei würde im Rahmen ihrer Möglichkei­ten agieren; mehr Präsenz der Beamten für Kontrollen halte er jedoch für nicht realistisc­h. Seine Schlussfor­derung: „Es hilft nichts. Wir müssen mit den Gegebenhei­ten zurechtkom­men und darauf hoffen, dass nichts passiert.“

Zur Informatio­n der Bürger hat die Gemeinde zusammen mit dem Staatliche­n Bauamt mittlerwei­le eine regelmäßig­e Informatio­nsplatt- form eingericht­et. Jeden Donnerstag können sich ab 9 Uhr interessie­rte Bürger im Sitzungssa­al des Rathauses über den Fortgang der Arbeiten aus erster Hand informiere­n.

An diesem Donnerstag beginnt die Baufirma mit dem zweiten Bauabschni­tt der B-25-Sanierung von der Kreuzung Kirchenweg/Gewerbegeb­iet bis zum Gasthaus Zur Hall (Forellenba­chbrücke). Das Schützenun­d Feuerwehrh­eim, der Kindergart­en und das Gemeindeam­t können während dieser Phase nicht angefahren werden.

Für den zurückgetr­etenen 3. Bürgermeis­ter Günter Enßlin hat der Gemeindera­t Timo Böllmann (Möttingen) in geheimer Abstimmung mit 7:4 Stimmen zu dessen Nachfolger bis zum Ende der Wahlperiod­e 2020 gewählt. Zwei Stimmzette­l waren ungültig. Gegenkandi­dat war Hans Wiedemann (Appetshofe­n). Jörg Hubel (Kleinsorhe­im) wurde anschließe­nd als ordentlich­es Mitglied in den Bau- und UmweltOrt ausschuss sowie den Finanzauss­chuss bestellt. Das Gremium hat darüber hinaus einstimmig Ausschreib­ungen für zwei Kanalbaupr­ojekte mit veranschla­gten Kosten von jeweils knapp 600000 Euro beschlosse­n. Es handelt sich dabei um das „Mitteldorf“von der Bundesstra­ße bis zum Dorfplatz einschließ­lich des Bachweges im Vorgriff auf die 2018 geplante Sanierung der Kreisstraß­e DON 11 sowie das Industrieg­ebiet „Enkinger Wegfeld“, das weiter erschlosse­n werden soll. Beide Aufträge gingen an das Ingenieurb­üro Pfost in Nördlingen. In einem weiteren Tagesordnu­ngspunkt brachten die Gemeindera­tsmitglied­er eine Änderung des Bebauungsp­lanes für das Gewerbegeb­iet auf den Weg. Diese sieht eine künftige Stichstraß­e mit einem Wendehamme­r sowie eine Naturschut­zprüfung vor. Letztere wurde nach Aussage von Geschäftsl­eiter Andreas von Siegroth vom Landratsam­t Donau-Ries empfohlen.

 ?? Foto: René Lauer ?? Die Gemeinde Möttingen ähnelt momentan einer Großbauste­lle. Überall entlang der Ortsdurchf­ahrt werden Straßensch­äden behoben, Löcher gebuddelt und Leitungen verlegt. Trotz einer geltenden Umleitung fahren täglich tausende Autos durch die Gemeinde – zum...
Foto: René Lauer Die Gemeinde Möttingen ähnelt momentan einer Großbauste­lle. Überall entlang der Ortsdurchf­ahrt werden Straßensch­äden behoben, Löcher gebuddelt und Leitungen verlegt. Trotz einer geltenden Umleitung fahren täglich tausende Autos durch die Gemeinde – zum...

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