Die ganze Welt ist eine Bühne
Deutsch-griechisches Theater bekräftigt Zusammenarbeit zwischen den Gymnasien
Theater verbindet. Dies beweist die zehnjährige Zusammenarbeit zwischen dem AlbrechtErnst-Gymnasium Oettingen und dem Gymnasium aus Aigio, auf dem griechischen Peloponnes gelegen. Unter Federführung des griechischen Schulrektors und Theaterpädagogen Nontas Doulos und des Oettinger Lehrerteams mit Klaus Karrer, Jürgen Sellnow und Ruth Gruber-Stöcklein werden zwei unterschiedliche Inszenierungen der jeweiligen Schule jährlich in einem deutsch-griechisch sprachigen Theaterstück vereint.
Dieses Jahr standen die „Bakchen“ des Euripides auf dem Spielplan mit zum Teil verkürzten Szenen auf Neugriechisch und Deutsch.
Wilde Frauengruppe frönt dem Kult des Dionysos
Die „Bakchen“ist eine wilde Gruppe von Frauen, welche sich dem Kult des Dionysos, dem Gott des Weins, angeschlossen hat. Diese scheinbar harmlose Religion ist allerdings ein Rachezug des Dionysos. Die berauschten Frauen sollen nämlich die Stadt Theben des ordnungsliebenden König Pentheus, zugrunde richten.
Damals galten Freiheit und Ekstase als gefährliches Machtmittel, von welchem sich die Massen faszinieren ließen. Das Stück entstammt dem antiken griechischen Kanon und ist ebenso bekannt wie vieldeutig. Die deutsche Version zeigte aufwendig selbstkomponierte Chorlieder in ausdrucksvoller Choreografie, begleitet von einem Liveorchester. Fast 100 Schüler aus beiden Ländern zeigten, wie eindrucksvoll jahrtausendealte Theaterkultur und moderne Inszenierungen zusammen harmonieren können. Am 3. Oktober wird das P-Seminar Theater am AEG eine ausschließlich deutsche Inszenierung aufführen.