Verwandlungskünstler
Für seine neue Sendung schlüpft Michael Kessler in die Rolle Prominenter
ZDF, 23.15 Uhr Michael Kessler ist ziemlich oft in der Maske. Das ist für einen Schauspieler nicht ungewöhnlich. Aber der 50-Jährige geht dabei regelmäßig einen Schritt weiter als die meisten Kollegen. Kessler trifft Prominente zum Gespräch – schlüpft in ihre Rolle und sieht ihnen dabei idealerweise täuschend ähnlich. Das ist das Konzept von „Kessler trifft …“. Heute startet das
ZDF die neue Staffel. Und Kessler hat sich wieder viel vorgenommen. Diesmal ist er nacheinander Wolfgang Bosbach, Conchita Wurst, Uwe Ochsenknecht und Dieter Hallervorden. Das ZDF nennt das Format Personality-Doku. Und das ist besser, als es klingt.
Kesslers Ansatz ist eine ungewöhnliche Form des Interviews mit vertauschten Rollen. Der Gesprächspartner stellt dabei Fragen gewissermaßen an sich selbst, beziehungsweise an Kessler, der so aussieht wie der jeweilige Gesprächspartner.
Das kann dann folgendermaßen ablaufen: Als Michael Kessler für ein Gespräch mit CDU-Politiker Wolfgang Bosbach in dessen Rolle schlüpft und die beiden sich dann gegenübersitzen, fragt Bosbach den als Bosbach verkleideten Kessler: „Warum willst du nicht noch einmal für den Bundestag kandidieren?“Sein Gegenüber, das zumindest einigermaßen aussieht wie er selbst, antwortet: „Ich fahre seit 30 Jahren auf der Überholspur, ich hätte längst loslassen müssen.“Und was wird er nach dem Ausscheiden aus dem Bundestag vermissen? „Nicht vermissen werde ich die Auseinandersetzung mit meiner eigenen Partei“, sagt Kessler. Da muss der echte Bosbach lachen – das hätte er sicher selbst genauso gesagt.