Streich wundert sich
Freiburgs Trainer kritisiert vor Saison Entwicklung im Fußball
Was ist geblieben vom vergangenen Spieljahr? Positives und, nein, nicht Schlechtes, sondern Altbekanntes. Wieder sind mit Grifo und Philipp Leistungsträger gegangen, lamentieren will Trainer Christian Streich aber nicht. „Auch wenn wir die Spieler weitergebracht haben, können wir ihnen den nächsten Schritt doch nicht verwehren.“
Warum hat der SC Freiburg erst zwei Spieler verpflichtet?
Mit Abwehrspieler Lienhart, 20, von Real Madrid und dem offensiven Mittelfeldspieler Kapustka, 20, von Leicester City, beides Leihspieler der Kategorie Rohdiamanten, sind neue Kräfte dazugekommen. Die Preise auf dem Spielermarkt bewegen sich auf einem vorläufigen Allzeithoch. So hat der Sportklub für Grifo und Philipp über 25 Millionen Euro eingenommen. Exorbitante Forderungen wollen Sportdirektoren Jochen Saier und Klemens Hartenbach deshalb nicht zahlen. Trainer Streich findet, im Fußball wollen „zu viele mitverdienen“und sein Sport habe „gesellschaftlich eine Bedeutung erreicht, die nicht mehr angemessen ist“. Weitere Zugänge hätte er trotzdem gerne, so werde es nicht reichen. Das hat sich prompt in der Qualifikation zur Europa League bestätigt – das Aus gegen den slowenischen Pokalsieger NK Domzale dient als Warnung.
Ärgert Streich die verpasste Gruppenphase der Europa League?
Europa hätten sich die Spieler durch gute Leistungen verdient, hatte der Trainer gesagt und ergänzt, die Erlebnisse von vor vier Jahren seien besondere gewesen. Der Trainer hatte aber auch erklärt, dass eine Europa-League-Belastung mit Blick auf den Bundesligaalltag „schwierig“sei. Nach dem Scheitern heißt es nun: Schade um die Erlebnisse und auf die Liga freuen.
Wie sieht derzeit die erste Elf aus?
Bis auf Grifo und Philipp sind alle Leistungsträger geblieben. Schon in der vergangenen Saison haben die Freiburger mehrere Spiele erfolgreich ohne die beiden bestritten. Stürmer Niederlechner gibt sich forsch: „Ich glaube, wir können wieder eine gute Rolle spielen.“Möglich ist, dass Bundesliga-Rekordjoker Petersen öfter beginnt, Frantz offensiver auftritt und Haberer eine Art zweite Spitze gibt. Wichtig: Der Deckungsverbund und das defensive Mittelfeld sind eingespielt – sollte U-21-Europameister Kempf nicht noch gehen.
Wo will der SC Freiburg hin?
Wie immer ans rettende Ufer. „Bei uns wird es immer eng sein“, sagt Streich. Man wolle im Mai auf einem Tabellenplatz stehen, „der uns ein weiteres Jahr in der Bundesliga mitspielen lässt“. Ein realistischer Rang: zwischen zehn und 15.
Philipp Lienhart (ausgeliehen von Real Madrid), Bartosz Kapustka (aus geliehen von Leicester City); zurück sind die bislang ausgeliehenen Tim Kleindienst (1. FC Heidenheim), Caleb Stanko (FC Va duz) SV Sandhausen).
Vincenzo Grifo (Borussia Mön chengladbach/6 Millionen Euro), Maximi lian Philipp (Borussia Dortmund/ca. 18 20 Millionen), Havard Nielsen (Fortu na Düsseldorf/400 000), Marc Tórrejon (Union Berlin/ablösefrei), Jonas Föhren bach (Karlsruher SC/ausgeliehen) I
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