Ein schier unerschöpfliches Reservoir
Junge Musiker präsentieren ein Abschlusskonzert im Nördlinger Ochsenzwinger. Ein ungewöhnliches Gemeinschaftserlebnis einer bestens aufgestellten Musikschule
Bei mehr als hundert Klavierspielern, die in der Rieser Musikschule unterrichtet werden, wäre ein übliches Vorspiel eine Marathonveranstaltung. Darum haben Larissa Pavliukevich und Wladimir Dederer in der Projektwoche zum Schuljahrsende die angehenden Pianisten zu einem experimentellen Pianisten-Orchester eingeladen. Infolge der zahlreichen Meldungen konnten nun beim Abschlusskonzert im Nördlinger Ochsenzwinger gleich zwei solcher ungewöhnlichen Ensembles auftreten. Mit mehreren E-Pianos, an denen bis zu drei Spieler in die Tasten griffen, konnten diese Individualisten unter den Musikern an diesem ungewöhnlichen Gemeinschaftserlebnis teilnehmen. Bei beiden Gruppierungen standen französische Tanzstücke im Mittelpunkt. Mit dem Gitarrenorchester Stefan Noderers, zu dem sich auch die Schüler von Stefan Mack an der Seite ihres Lehrers dazu gesellten, wurde mit diesem ebenfalls eher für das Einzelspiel bevorzugten Instrument auf feine Weise irische Folklore geboten. Mit solchen ungewöhnlichen Groß-Ensembles konnte die Rieser Musikschule trotzdem nur einen geringen Teil ihrer 430 Instrumentalschüler auftreten lassen, die im zu Ende gehenden Schuljahr wöchentlich unterrichtet wurden. Von der Öffentlichkeit und den regionalen Politikern fast unbemerkt, hat sich in Nördlingen und im Ries hier im Laufe der Zeit durch das große Musikinteresse von Eltern und Kindern eine bestens aufgestellte Musikschule entwickelt, aus der sich die Schulen und Musikkapellen der Region mit musikalischem Nachwuchs versorgen können. Als ein unerschöpfliches Reservoir erweist sich auch der Nachwuchs an Akkordeonspielern für Wladimir Dederers Akkordeonorchester, das sich nach dem vorjährigen Weggang vieler Schulabsolventen wieder bestens auffüllen konnte. Und auch die Percussionsgruppe von Martin Schnierer wies ihre Fortschritte im Ensemblespiel nach. Mit diesem großen Aufgebot bekamen nach den Massenauftritten des Jumuzi-Orchesters, des Jumuzi-Chores und nach dem über hundertköpfigen Chaosorchester noch ganz viele Musikschüler die Gelegenheit, sich durch einen Beifall von Eltern, Freunden und Gästen reichlich für ihr bestens geübtes Instrumentenspiel belohnen zu lassen.