Rieser Nachrichten

RN Lesergedic­ht

Burg Hochhaus

-

Burg Hochhaus beim Karthäuser­tal ist fast verdeckt von Bäumen, wenn ich in ihren Mauern sitz, dann fang ich an zu träumen.

Ich sitz im Burghof mittendrin und hör die Bäume rauschen und stell mir vor, wie´s früher war, doch plötzlich muss ich lauschen.

Ein zartes Stimmchen silberhell im Mondlicht hör ich singen, im weißen Kleid ein schönes Kind, seh ich da vor mir springen.

Doch plötzlich hört das Singen auf, ich wag mich kaum zu rühren, sie kommt ganz langsam auf mich zu, fast könnt ich sie berühren.

Sie sagt ganz leis „Wie ist das schön, dass ich heut jemand finde, vor hundert Jahren war ich hier, doch spielten hier nur Winde.

In diesen Mauern liegt ein Schatz, den werde ich dir geben, ich werd dir zeigen, wo er liegt, du musst ihn dann nur heben.

Doch hüt dich ja vor diesem Gold, du musst es gleich verschenke­n, sonst bringt es Unglück über dich, dies musst du gleich bedenken.

An dieser Stelle, wo ich steh. vergrub man einst die Sachen, Du musst es glauben, es ist wahr, Du darfst nicht drüber lachen.

Ein böser Fluch liegt auf dem Gold, der lässt dir keine Ruhe, wenn du den andern alles gibst, findst du erst deine Ruhe.

Sie ist entschwund­en wie ein Spuk, soll ich den Schatz nun heben, ich tu es für das schöne Kind, und werd nichts davon nehmen.

Burg Hochhaus steht am Rand vom Ries, doch stehen nur noch Reste, von allen Burgen, die ich kenn, ist sie für mich die Beste.

Woher das Mädchen war, das war mich nicht ganz klar, wenn sie doch blieb bei mir, den Schatz, den gäb ich ihr. Hermann Poppe

Zöschingen

Newspapers in German

Newspapers from Germany