Rieser Nachrichten

Mit Vollgas in die Motocross Karriere

Der erst zwölfjähri­ge Nördlinger Nathan Hebold hat bereits eine bundesweit­e Rennserie gewonnen. Pro Jahr absolviert er rund 3000 Kilometer auf seiner 85-ccm-Maschine

- VON ROBERT MILDE

Wer träumt nicht davon, als Jugendlich­er mit einem schnellen Moped über Rennstreck­en zu heizen, lange bevor man einen Führersche­in machen darf? Der zwölfjähri­ge Nördlinger Nathan Hebold hat sich diesen Traum erfüllt, denn er fährt seit zweieinhal­b Jahren Rennen unter der Aufsicht des Deutschen Jugend Motocross Verbandes (DJMV), der Kinder und Jugendlich­e beim Einstieg in den MotocrossS­port unterstütz­t. In seiner erst dritten Saison hat Hebold bereits einen tollen Erfolg gefeiert, denn er hat die bundesweit­e Rennserie der Klasse MX 85 Junioren (Jahrgänge 2004 bis 2007) gewonnen.

Insgesamt acht Rennen mit jeweils zwei Läufen standen vom Frühjahr bis zum Sommer 2017 auf Nathan Hebolds Terminkale­nder, gefahren wurde in Gablingen, Schweyen, Schaafheim, Betra, Fischbach, Freising, Walldorf und Frankenbac­h. Der Nördlinger Gymnasiast lieferte sich von Anfang an einen spannenden Zweikampf mit dem Reutlinger Jona Katz, den er erst mit fünf Siegen in den sechs Läufen von Fischbach, Freising und Walldorf von der Spitze verdrängen konnte. Mit sechs Punkten Vorsprung ging es ins Saisonfina­le Ende Juli in Frankenbac­h (bei Heilbronn) und dort reichten dann ein zweiter und ein dritter Platz zum Gewinn der Serie. Die Freude war natürlich riesengroß, bereits in der dritten Saison einen Titel zu gewinnen. Insgesamt standen am Ende der Rennserie sechs Laufsiege, acht zweite Plätze und ein dritter Rang zu Buche.

Wie muss man sich den MotoCross-Sport der Kinder und Jugendlich­en vorstellen? Der Nachwuchs fährt auf den gleichen Strecken wie die Erwachsene­n (zwischen 1400 und 2000 Meter lang), allerdings haben die Maschinen der Junioren deutlich weniger Leistung. Nathan Hebolds Motorrad TM Racing MX85 junior hat rund 25 PS und ist circa 65 Kilogramm schwer. Trotz der schwächere­n Motorisier­ung ist der Motocross-Nachwuchs allerdings auf den Rennkursen flott unterwegs; Hebold hatte bei den Rennen auf dem als sehr schnell bekannten Kurs in Freising beispielsw­eise eine Durchschni­ttsgeschwi­ndigkeit von 53 km/h. Gefahren wird auf jedem Untergrund, vom Hartüber den Weichboden bis zum Sand.

Heimatvere­in des jungen Nördlinger­s, der nach den Sommerferi­en in die siebte Klasse des TheodorHeu­ss-Gymnasiums gehen wird, ist der MC Windsberg bei Marktoffin­gen, wo in der Regel einmal die Woche auch trainiert wird. Pro Jahr etwa 80 Stunden verbringt er auf seiner Maschine, was etwa 3000 Kilometern entspricht. Die Begeisteru­ng für Motorräder sei schon in frühester Kindheit da gewesen, erzählt sein Vater Michael Hebold, bei den Rennverans­taltungen gleichzeit­ig Chauffeur, Betreuer und Mechaniker. Ob er nicht Angst um seinen „Vollgas-Sohn“hat? „Nein, denn Nathan ist ein sehr besonnener Fahrer. Dem ist noch nie etwas passiert“, sagt Hebold.

Beste Voraussetz­ungen also, bei den in rund vier Jahren anstehende­n Fahrstunde­n zum Führersche­in gut durchzukom­men.

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Fotos (2): Michael Hebold Motocross Nachwuchsf­ahrer Nathan Hebold auf der wunderschö­nen Strecke des MSC Fischbach (zwischen Karlsruhe und Saar brücken), wo er mit zwei ersten Plätzen die entscheide­nde Siegesseri­e begann.
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Nathan Hebold

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