35 Jahre voller Begegnungen
Maihingen feiert mit französischen Gästen. Die gemeinsamen Ziele erneuert
Maihingen Die erste Begegnung liegt nun schon 35 Jahre zurück, als die Maihinger Musikkapelle die Einweihungsfeierlichkeiten des neugestalteten französischen Soldatenfriedhofs in Neuville St. Vaast begleitete. Weitere Kontakte, die daraufhin fast jährlich gepflegt wurden, schrieb man sechs Jahre später mit der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde fest.
Turnusgemäß stand es nun wieder an, sich diesmal in Maihingen zu treffen. Dabei begrüßte Bürgermeister Franz Stimpfle die Gäste aus dem 800 Kilometer entfernten Farbus am Dorfplatz und betonte die Wichtigkeit dieser Treffen, um den weltweiten Entwicklungen, geprägt von Hass und Gewalt, Terror und Intoleranz, ein Zeichen der Verständigung und Freundschaft entgegenzusetzen. Jean Francois Depret unterstrich die Feststellungen seines deutschen Amtskollegen. Wenn auch dieses Treffen nur als kleiner Mosaikstein betrachtet werden könne, sei es dennoch die angemessene Antwort. Beim anschließenden Buffet und Sektempfang gab es dann die erste Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch.
Ein gemeinsamer Ausflug am nächsten Tag führte in die Residenzstadt Würzburg. Aufmerksam hörten die Gäste den Erläuterungen des Französisch sprechenden Stadt- führers über die reichhaltige Geschichte der Stadt zu. Wie etwa das Weltkulturerbe, die von Balthasar Neumann erbaute Würzburger Residenz. Eine Schifffahrt auf dem Main nach Veitshöchheim und zurück sowie ausreichend Zeit für einen Stadtbummel oder am Mainufer entlang rundeten den Tag ab.
Das Sonntagsprogramm begann mit einem Gedächtnisgottesdienst in der Klosterkirche für den vor einem Jahr verstorbenen Andre Mervaux. Er war die treibende Kraft für das Zustandekommen dieser Partnerschaft und wurde aufgrund seiner Verdienste vor vier Jahren zum Ehrenbürger von Maihingen ernannt.
Nach der Kranzniederlegung am Partnerschaftsdenkmal erinnerte Bürgermeister Stimpfle an die Herausforderungen durch Terror und Gewalt, die in den zurückliegenden Jahren auch Deutschland und Frankreich heimgesucht hätten. Bei deren Bekämpfung laste eine große Verantwortung auf beiden Ländern in Europa.
„Wenn auch Maihingen und Farbus diese Probleme nicht lösen könnten, so wollen wir doch den zentralen Herausforderungen mit der Umsetzung der in der Partnerschaftsurkunde festgeschriebenen Ziele von Freundschaft, Verständigung und Frieden einen Beitrag hierfür einbringen“, so Stimpfle.
Sein französischer Kollege schloss sich diesen Worten an und ergänzte: „Unsere Partnerschaft begnügt sich nicht mit einem Rückblick auf die vergangenen 29 Jahre, sie wendet sich aber mit Vertrauen einer vielversprechenden Zukunft zu.“
Die Maihinger Musikkapelle, die den offiziellen Akt umrahmte, beendete die Feierlichkeiten mit dem Abspielen der beiden Nationalhymnen, sowie der „Ode an die Freude“von Beethoven. Bei einem gemütlichen Beisammensein am Abend tauschte man noch rege Gespräche und Geschenke aus und freute sich schon auf das kommende Jahr, wenn es in Farbus heißt: „30 Jahre Partnerschaft Maihingen – Farbus“.