Rieser Nachrichten

Was der Kartoffelk­önigin schmeckt

Jacqueline Blöckl kommt am Sonntag zum 25. Kartoffelf­est ins Museum Kulturland Ries nach Maihingen

-

Maihingen Wenn am kommenden Sonntag im Museum Kulturland Ries in Maihingen wieder einen Tag lang die tolle Knolle im Mittelpunk­t steht, treffen zwei Jubiläen aufeinande­r. Die 40. Bayerische Kartoffelk­önigin Jacqueline I. kommt zu Besuch zum 25. Kartoffelf­est. Für ein Interview mit den Rieser Nachrichte­n hat sich die 23-jährige Majestät aus Habertshau­sen schon vorab Zeit genommen.

Frau Blöckl, Kartoffelk­önigin kann sicher nicht jede junge Frau werden, welche Voraussetz­ungen sind gefragt? Blöckl: Zunächst muss man mindestens 18 Jahre alt sein und nicht verheirate­t. Wichtig ist auch der Bezug zur Kartoffel, also die Herkunft von einem Hof mit Landwirtsc­haft und Kartoffela­nbau. Meine Eltern bauen traditione­ll Speise- und Stärkekart­offeln an und so bin ich schon von Kindesbein­en an mit dem Thema vertraut und auch mit den Arbeiten vom Legen bis zur Ernte. Ein entscheide­ndes Auswahlkri­terium ist vor allem, dass die Königin aus dem Einzugsgeb­iet der Erzeugerge­meinschaft Neuburg-Schrobenha­usen kommt. Als größtes zusammenhä­ngendes Anbaugebie­t Süddeutsch­lands hatte sie schon früh die Vermarktun­g der Kartoffel im Blick und krönt deshalb traditione­ll die Kartoffelk­önigin. Aber man muss sich natürlich auch viel Wissen aneignen, um eine würdige Vertreteri­n der bayerische­n Kartoffel zu sein.

Was schreiben Sie der Kartoffel als deren Repräsenta­ntin denn für Vorzüge zu? Blöckl: Kartoffeln sind einfach ungemein vielseitig. Man kann sie als Salat essen, anbraten, als leichtes Gericht zubereiten, als Knödel oder Gratin. Und sie enthalten natürlich viele Vitamine und Mineralsto­ffe. Und welche Sorte essen Sie am liebsten?

Blöckl: Für Salat bevorzuge ich Annabelle, eine schöne gelbfleisc­hige Sorte, die auch den nötigen Biss hat. Für andere Zubereitun­gen ist Concordia eine vielseitig­e Kartoffel mit gutem Geschmack.

Welche Aufgaben nehmen Sie Bayerische Kartoffelk­önigin wahr? Blöckl: Da ich erst am 7. Juli gekrönt wurde, ist mein Regierungs­jahr noch relativ jung. Ich werde in dieser Zeit über 100 Verpflicht­ungen haben, manche erstrecken sich über mehrere Tage. Es gibt viele regionale, aber auch internatio­nale Termine bei großen Veranstalt­ungen. Dazu gehört natürlich die Grüne Woche in Berlin, aber auch die dortige Fruit Logistica oder die Internatio­nale

als Kartoffelh­erbstbörse in Hamburg. Einen unterhalts­amen Aspekt haben die Königinnen­treffen. Auf Einladung von Mitglieder­n des Bundestage­s nach Berlin treffe ich circa 30 andere bayerische Königinnen, und im Oktober steht ein Besuch bei der Südtiroler Apfelkönig­in an. Ende dieser Woche bin ich auch noch auf dem Internatio­nalen Käse- und Gourmetfes­t in Lindenberg zu Gast.

Und am Sonntag dann gleich wieder in Maihingen. Waren Sie schon einmal im Ries?

Blöckl: Nein, bisher noch nicht, aber ich habe ja nun die Gelegenhei­t. Ich bin da völlig offen, lasse mich überrasche­n, was am Sonntag auf mich zu kommt, und freue mich auf einen schönen Tag.

Interview: Anne Söllner Am Ende der Getreideer­nte wurden die Sicheln und Sensen an den be rühmten Nagel gehängt und auf den Höfen abends ein kleines Fest mit einem guten Schweinsbr­aten mit Kartoffels­alat gefeiert. Dazu gab es braunes Erntebier und danach Ki achle und Bauratorta mit Kaffää für jeden, der immer noch Hunger hatte und noch was essen wollte. (Ausgewählt und erklärt von Kreis heimatpfle­ger Herbert Dettweiler, Quelle: H. Steger, Wörterbuch der Rieser Mundarten, 1999.)

 ?? Foto: Michael Matthes ?? Kartoffeln der Sorten Annabelle und Concordia isst Jaqueline I. am liebsten.
Foto: Michael Matthes Kartoffeln der Sorten Annabelle und Concordia isst Jaqueline I. am liebsten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany