Schlagglocken sind bereits 350 Jahre alt
Die Exemplare in Wemding sind die einzigen ihrer Art im nordschwäbischen Raum
Wemding Wenn man in Wemding Jubiläen feiert, dann dürfen auch die Urschlagglocken nicht ausgenommen werden. Es sind nicht die Läuteglocken des Kirchturms, sondern die Schlagglocken des Stadtturms.
Es war schon etwas besonderes, für die Uhr ein eigenes Schlagwerk zu beschaffen, statt die Kirchenglocken herzunehmen. Sie sollten nicht zu groß sein schon des Platzes und der Kosten wegen. Dafür sorgte schon der Auftraggeber. Es dürfte die Stadt gewesen sein. Das älteste Schlag-Instrumentarium befindet sich in besagtem Turm. Drei Schellenglocken sind es. Bei Zweien ist, infolge der Unzugänglichkeit, die Aufschrift nur bruchstückhaft zu lesen: GOSSEN und SANCTVS. Dagegen ist ganze Inschrift der Glocke drei, die heuer 350 Jahre alt wird, gut lesbar: *DVRCHS FEVR BIN ICH *GEFLOSSEN *1667* SIGMUND ARNOLD HAT MICH IN NEIBVRG GEGOSSEN.
Des Weiteren sind das Relief des Ecce Homo und ein Muttergottesbild zu sehen. Nun sind die Wemdinger Schellenglocken die Einzigen ihrer Gattung im nordschwäbischen Raum. Es gibt keine weiteren Schellen mehr. Kämen zum Jubiläum noch zwei oder drei oder gar mehrere solche Elemente hinzu, hätte man bei Beratung und Unterstützung durch einen Fachmann ein kleines Glockenspiel mit Stundenschlag dabei.
Der Botaniker Fuchs würde sich über eine kulturelle Bereicherung für seine Heimatstadt Wemding auf jeden Fall freuen. Der räuberische Fuchs mit seiner Gans, der sogar Gerichte bemüht hatte, ist natürlich ausgenommen.