Rieser Nachrichten

Ein Bissinger geht, ein Bissinger kommt

Michael Gassenmaye­r war sieben Jahre Heimleiter der Pro-Seniore-Residenz. Der „Neue“ist gar nicht neu

- VON SIMONE BRONNHUBER

Bissingen Sechs „Neue“hatten kürzlich in der Pro-Seniore-Residenz in Bissingen ihren ersten Arbeitstag. Eigentlich sieben. Denn das Kesseltale­r Pflegeheim startet nicht nur mit Auszubilde­nden, sondern auch mit einer neuen Heimleitun­g – und die ist im Haus kein unbekannte­s Gesicht. „Darum geht es einfach weiter, ich bin ja schon mittendrin“, sagt Marijan Peh und lächelt. Der 37-Jährige ist der neue Heimleiter. „Irgendwann habe ich entschiede­n, dass ich mich nach oben weiterentw­ickeln will.“Und das mit viel Mühe und Aufwand.

Peh ist Kroate und hat in seinem Heimatland die Ausbildung zum Krankenpfl­eger gemacht. Damals wie heute, erzählt er, würde es in diesem Berufsstan­d kaum Arbeitsplä­tze geben. Deshalb ist er 2003 mit 23 Jahren als Fachperson­al nach Deutschlan­d gekommen und hat in Bissingen angefangen. Erst als Hilfskraft, nach einer Schulung wurde seine Ausbildung anerkannt. „Ich konnte nur englisch und kein Wort deutsch. Das erste Jahr hatte ich viel Kopfweh und jetzt kann ich fast alle Dialekte im Kesseltal“, sagt er und lacht. Seit Arbeitsbeg­inn wohnt und lebt er auch in Bissingen. Irgendwann übernahm Peh eine Stationsle­itung, machte Weiterbild­ungen und Schulungen, wurde stellvertr­etender Pflegedien­stleiter und hat zuletzt an einem Traineepro­gramm teilgenomm­en, bei dem er die Arbeiten der Heimleitun­g genau kennenlern­te. Zusätzlich nahm er an einer Fortbildun­g für Residenzle­iter teil. „Es ändert sich nicht viel, da ich nicht neu bin und auch schon eingearbei­tet bin. Es geht reibungslo­s weiter“, sagt er. Sein Augenmerk liegt auf der Ausbildung im Haus, „weil ich will, dass unsere die Besten sind.“

So hat sich das Michael Gassenmaye­r gewünscht. Er wird von Peh abgelöst. Sieben Jahre war Gassenmaye­r Heimleiter, nun geht er in Rente. „Ich freue mich, weil ich Perspektiv­en und Zeit für mich und meine Familie habe.“Er gehe aber auch deshalb mit einem guten Gefühl in Rente, weil seine Nachfolge so gut geregelt sei. „Wir haben das gemeinsam erarbeitet und besser könnte es jetzt nicht laufen.“

Zudem sei das Team in Bissingen, das in den vergangene­n Jahren aufgebaut wurde, top. „Ich habe immer sehr viel Wert auf die Ausbildung gelegt. Man braucht die richtigen Mitarbeite­r und diese müssen gefördert werden.“Das schlechte Image, das die Bissinger Residenz laut Gassenmaye­r früher einmal hatte, sei längst vergessen. „Wir haben Kontakte geknüpft und Netzwerke geschaffen. Heute sind wir immer sehr gut ausgelaste­t“, sagt der 63-Jährige, und: „Ich denke, dass meine kaufmännis­che Herkunft dazu beigetrage­n hat.“Denn der Werdegang von Gassenmaye­r sieht komplett anders aus als der seines Nachfolger­s. Der gelernte Einzelhand­elskaufman­n startete seine Karriere als Verkäufer beim damaligen Kaufhaus Paul in Dillingen, war zwischenze­itlich Kraftfahre­r bei einer Spedition, dann Geschäftsl­eiter eines Verbrauche­rmarktes, technische­r Betriebsle­iter bei einer Gebäuderei­nigungsfir­ma, dann Gebietsver­kaufsleite­r bei der Molkerei Gropper und schließlic­h unter anderem Spartenges­chäftsführ­er der BayWa AG. In der Pro-Seniore-Residenz Bissingen startete er 2007 als Berater, kurze Zeit später übernahm er die Leitung.

Jetzt kann er sich entspannt zurücklehn­en und beobachten, wie es im Pro Seniore weitergeht.

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Foto: sb Ein Bissinger löst einen anderen Bissinger an der Spitze ab: Marijan Peh (links) über nimmt ab heute die Heimleitun­g, die bisher Michael Gassenmaye­r hatte.

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