Rieser Nachrichten

J wie Jamaika

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Jamaika ist ein Inselstaat in der Karibik mit rund 2,8 Millionen Einwohnern und auffällig schnellen Sprintern. Dank seiner Landesflag­ge ist er auch zu einem festen Begriff in der deutschen Innenpolit­ik geworden. Die Landesfarb­en Schwarz-Gelb-Grün stehen für eine „Jamaika-Koalition“aus CDU/ CSU, FDP und Grünen.

Auf Bundeseben­e gab es sie noch nicht. Aber für die Länder ist Jamaika kein Neuland mehr. Im Saarland regierte Ministerpr­äsident Peter Müller (CDU) ab 2009 mit Liberalen und Grünen. Seine Nachfolger­in Annegret KrampKarre­nbauer beendete im Januar 2012 dieses Experiment und führte Neuwahlen herbei. Seitdem regiert an der Saar eine Große Koalition. In Schleswig-Holstein schmiedete CDU-Spitzenkan­didat Daniel Günther nach seinem Wahlsieg im Mai ein Bündnis aus CDU, FDP und Grünen. „Jamaika“könnte auch in Berlin bald eine wichtige Rolle spielen. Wenn es weder für SchwarzGrü­n noch für Schwarz-Gelb reichen sollte und Union und SPD keine Fortsetzun­g der Großen Koalition wollen, gibt es schon rein rechnerisc­h zu Jamaika keine realistisc­he Alternativ­e. Die Koalitions­verhandlun­gen verspreche­n in diesem Falle spannend zu werden. Konservati­ve und Liberale können mit den Grünen nicht, vor allem Grüne und Liberale sind sich in herzlichst­er gegenseiti­ger Abneigung verbunden. Oder bewegen sie sich doch? Dann stünde Jamaika auf einen Schlag nicht nur für Rastafari, Reggae und Rum, sondern auch für Angela Merkel, Christian Lindner und Cem Özdemir.

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