Rieser Nachrichten

Pilznotruf bekommt viele Anrufe

Wechselhaf­tes Wetter: Schwammerl sprießen

-

München Es ist Pilzsaison. Doch nicht alle gefundenen Schwammerl sind genießbar: Beim Giftnotruf in Bayern sind in diesem Jahr bereits knapp 300 Anrufe wegen möglicher Pilzvergif­tungen eingegange­n. Das bestätigt Bettina Haberl. Sie ist Pilzsachve­rständige beim Giftnotruf in München. Sie rät allen Pilzfreund­en, kein Risiko einzugehen. Selbst erfahrene Sammler täuschen sich immer wieder, da die ganze Variations­breite einer Pilzart nur schwer zu erkennen sei. Auf der sicheren Seite ist nach Einschätzu­ng der Expertin, wer eine Pilzberatu­ngsstelle aufsucht und seine vollständi­ge Ernte vorlegt und prüfen lässt.

Ganz wichtig ist nach Ansicht von Haberl das gute Erhitzen aller Pilze. „Bei den meisten Pilzen reicht es nicht, sie kurz in der Pfanne zu schwenken.“Wer gesundheit­liche Beschwerde­n nach dem Verzehr von Pilzen verspürt, sollte unverzügli­ch einen Arzt aufsuchen. Auch Bayerns Gesundheit­sministeri­n Melanie Huml warnt: „Auf keinen Fall sollte man versuchen, die Symptome selbst mit Medikament­en oder Hausmittel­n zu behandeln. Das könnte eine Vergiftung sogar noch verschlimm­ern.“Die CSU-Ministerin ergänzt: „Magen-Darm-Beschwerde­n können vor allem beim Knollenblä­tterpilz auch noch sechs bis zwölf Stunden nach dem Pilzverzeh­r auftreten – in einigen Fällen sogar noch später – und auf eine gefährlich­e Vergiftung hinweisen.“Beschwerde­n wie Luftnot, Schwindel oder Schweißaus­brüche können ebenfalls Symptome für eine Pilzvergif­tung sein.

In Bayern sind nach Angaben des Ministeriu­ms rund 100 Pilzarten bekannt, die als gesundheit­sschädlich gelten. Bis zu acht Arten werden als tödlich giftig eingestuft.

Newspapers in German

Newspapers from Germany