Lechbrücke wird neu gebaut
Im Zuge des geplanten Ausbaus der Bundesstraße 16 auf dem kompletten Abschnitt zwischen Günzburg und Manching ist der Übergang bei Rain besonders im Fokus. Nun herrscht Klarheit, welche Variante weiterverfolgt wird
Rain Mindestens dreispurig bis zum Jahr 2030, und zwar auf der ganzen Strecke von Günzburg bis Manching – das war die zentrale Botschaft, die Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) im Mai in Rain bei einer überregionalen Konferenz zur Bundesstraße 16 mit im Gepäck hatte. Noch nicht geklärt war zu diesem Zeitpunkt, wie dabei der Übergang über den Lech bei Rain gestaltet werden soll. „Das war die offenste aller Fragen auf der B16“, sagt Bundestagsabgeordneter Ulrich Lange im Gespräch mit unserer Zeitung. Der CSU-Politiker aus Nördlingen, verkehrspolitischer Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, kann nun aber Vollzug melden. Die Lechbrücke wird neu gebaut, sodass der Verkehr vierspurig über den Fluss geleitet werden kann.
Nach dem Dobrindt-Besuch im Mai habe es Mitte Juni eine Gesprächsrunde in Berlin mit den zuständigen Abteilungsleitern im Verkehrsministerium und Vertretern des Staatlichen Bauamts Augsburg gegeben, berichtet der Nördlinger. Dabei seien drei Varianten für die Lechbrücke diskutiert worden, die sich laut Lange bei den geschätzten Kosten nicht sonderlich unterschieden hätten. Die Entscheidung habe Dobrindt Lange vor wenigen Tagen schriftlich mitgeteilt – sie war gefallen „für die verkehrstechnisch sinnvollste und sicherste Variante“, freut sich Lange. Nun kann das Staatliche Bauamt konkret in die Planung einsteigen.
Vorgesehen ist, dass die Bundesstraße etwa ab dem Abzweig Genderkingen einen neuen Verlauf bekommt – vierspurig. So geht es dann auch über den Lech, ehe es zwischen Rain und Burgheim dann wieder dreispurig weitergeht. Die Lechbrücke sei der Verkehrsschwerpunkt schlechthin auf dem Abschnitt zwischen Donauwörth und Rain, betont Lange. Bis zu 19000 Fahrzeuge seien auf dem Übergang täglich unterwegs. Zusätzlich belastet werde das Teilstück durch den Kampagnen-Verkehr zur Firma Südzucker. „Da musste etwas passieren“, sagt Lange. Und diese Lösung, mit einem längeren vierspurigen Abschnitt bei Rain, nehme „viel Druck raus aus der Straße“, sagt Lange. Mit der neuen Brücke soll auch ein echter Geh- und Radweg über den Lech entstehen. Auf dem derzeitigen Übergang kann es für Fußgänger oder Radler schon sehr eng werden. Wann genau das Staatliche Bauamt das Projekt „Neue Lechbrücke“starten wird, könne man noch nicht sagen. „Ich hoffe aber, dass man in fünf bis zehn Jahren über die neue Brücke fahren kann“, so Lange – vorausgesetzt, dass es optimal läuft und bei der Planung keine größeren Komplikationen auftreten. Die Finanzierung der Maßnahme sei „kein Problem“, da es momentan bei Brücken ein staatliches Sonderprogramm für Ersatzbauten gebe.
Während der Arbeiten soll die bestehende Brücke genutzt werden, ehe sie zurückgebaut – für den Verkehr wird sie dann ja nicht mehr benötigt – und durch die direkt im Norden angrenzende neue Version ersetzt wird. Das sei die „von der Region sowie vonseiten der Verwaltung favorisierte Variante“, heißt es in dem Schreiben des Bundesverkehrsministers an seinen Parteikollegen aus dem Donau-Ries-Kreis. Bei den beiden anderen in Berlin diskutierten Lösungen wäre das jetzige Bauwerk erhalten geblieben und durch ein zweites ergänzt worden. Dann wäre der alte Übergang über den Lech samt Bauträgerschaft und Unterhaltspflicht an den Landkreis gegangen, erklärt Ulrich Lange. „Als Kreispolitiker kann ich sagen, dass uns die Variante, die es letztlich geworden ist, sehr recht ist.“