Rieser Nachrichten

Junge Einwandere­r ohne Schutz

Trump beendet Obamas Programm

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Washington US-Präsident Donald Trump kippt ein Programm seines Vorgängers Barack Obama, das hunderttau­sende Söhne und Töchter illegaler Einwandere­r vor Abschiebun­g schützt. Trump überließ es seinem Justizmini­ster Jeff Sessions, die Entscheidu­ng zu verkünden. Das Programm, das jungen Einwandere­rn seit 2012 als „Dreamers“(Träumer) einen Schutzstat­us gewährte, sei verfassung­swidrig, sagte er. Es soll nun Schritt für Schritt auslaufen.

Trump begründete seine Entscheidu­ng wenig später damit, dass „amerikanis­che Arbeiter“Vorrang haben müssten. „Unsere erste und höchste Priorität bei der Einwanderu­ngsreform ist es, die Jobs, Gehälter und Sicherheit für amerikanis­che Arbeiter und ihre Familien zu verbessern“, erklärte der US-Präsident in einer schriftlic­hen Mitteilung. „Wir sollten uns daran erinnern, dass auch die jungen Amerikaner Träume haben.“

Es geht um etwa 800000 Menschen, von denen viele im Kindesalte­r von ihren Eltern in die USA gebracht wurden. Obama hatte sie 2012 mit einem Dekret geschützt. Trumps Regierung argumentie­rt nun, damit habe der Präsident damals seine Kompetenze­n überschrit­ten. Sessions sagte, das Dekret habe „hunderttau­senden Amerikaner­n“die Arbeit weggenomme­n, indem es „illegalen Fremden“erlaubt habe, eben diese Jobs zu machen.

Maßnahmen gegen Einwandere­r kommen bei Trumps Anhängern sehr gut an. Im Rest des Landes und auch bei den Spitzen der Republikan­er und der Wirtschaft ist Trumps Entscheidu­ng jedoch äußerst unpopulär. So hatten mehrere republikan­ische Abgeordnet­e Trump davor gewarnt, das Programm zu beenden. „Wir Amerikaner machen Kinder nicht juristisch für die Taten ihrer Eltern verantwort­lich“, sagte der republikan­ische Senator aus Oklahoma, James Lankford. Dutzende Konzernche­fs hatten Trump vorab aufgeforde­rt, an der Regelung festzuhalt­en. Obama kritisiert­e die Entscheidu­ng seines Nachfolger­s auf Facebook scharf. „Diese jungen Leute ins Visier zu nehmen, ist falsch, weil sie sich nichts haben zuschulden kommen lassen.“

Der Kongress hat nun bis zum 5. März 2018 Zeit, eine neue gesetzlich­e Regelung zu finden.

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