Rieser Nachrichten

Investment­objekt Wohnung

Wer einen profession­ellen Verwalter für seine vermietete Eigentumsw­ohnung einsetzt, spart viel Zeit und Nerven

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Die Käufer einer Eigentumsw­ohnung wollen meistens selbst einziehen. Weil Sparanlage­n derzeit kaum Ertrag abwerfen, rückt aber auch für Privatleut­e zunehmend der Erwerb der Eigentumsw­ohnung als Renditeobj­ekt in den Blick. Dies verspricht Wertsteige­rung und gute Mieteinnah­men. Viele Verbrauche­r bleiben also Mieter, werden aber gleichzeit­ig vermietend­er Privateige­ntümer.

Der Rollenwech­sel bedeutet: Sie müssen sich in der eigenen Immobilie selbst um Dinge kümmern, für die sie zu Hause einfach ihren Vermieter heranziehe­n können: verstopfte Rohre freimachen, kaputte Heizungen in Gang setzen, Schimmelbe­fall beseitigen.

Do-it-yourself-Verwalter sind in erster Linie „Ansprechpa­rtner für den Mieter und das im Prinzip rund um die Uhr“, erklärt Sabine Feuersänge­r vom Verbrauche­rverband Wohnen im Eigentum (WiE). Das gilt vor allem bei typischen Problemen wie nicht schließend­en Fenstern und Türen, Wasserrohr­bruch oder gebrochene­n Fliesen auf dem Balkon. In solchen Fällen muss der Eigentümer Abhilfe schaffen: Er sei in Pflicht, „sich um die Instandhal­tungsarbei­ten zu kümmern“, begründet Inka-Marie Storm vom Eigentümer­verband Haus&Grund Deutschlan­d. Sonst riskieren Vermieter, dass der Mieter die Miete mindert.

Mit der Entfernung steigt der Aufwand

Wie privat vermietend­e Wohnungsei­gentümer die Sache in Ordnung bringen, steht ihnen frei. Sie können Handwerker beauftrage­n oder die Sache selbst erledigen. Schwierig wird es, wenn Eigentümer nicht in der Nähe ihres Investitio­nsobjekts leben. Erfahrungs­gemäß steigt der Aufwand, den sie in die Wohnungsve­rwaltung stecken, mit der Entfernung zum eigenen Wohnort.

Die Arbeit sollte sich jedoch in Grenzen halten. Sonst fressen Stress und Zeit die Rendite auf. In der Konsequenz „braucht man eigentlich jemanden, der mal schnell hingeht und sich auskennt“, sagt Storm. Das können Bekannte, Nachbarn, Miteigentü­mer oder Hausmeiste­r sein.

Storm und Feuersänge­r favorisier­en allerdings eine profession­elle Lösung: den Hausverwal­ter. Dessen Einsatz sei „für denjenigen sinnvoll, der sich nicht selbst kümmern oder nicht von A nach B fahren will, weil der Wasserhahn tropft“, rät Feuersänge­r. Die sogenannte Miet-Verwaltung kostet nach Angaben des Dachverban­ds deutscher Immobilien­verwalter (DDIV) durchschni­ttlich rund 22 Euro pro Wohnung und Monat. Die Ausgaben können Eigentümer in der Steuererkl­ärung geltend machen.

Der Verwalter wird zum Stellvertr­eter

Häufig übernimmt der Verwalter, der die Wohnanlage ohnehin im Auftrag der Eigentümer­gemeinscha­ft betreut, diesen Job auch für einzelne Wohnungen. Wer diesen Verwalter zugleich für sein Sondereige­ntum einsetzen will, schließt mit ihm einen Vertrag über Miet-Verwaltung. Selbstvers­tändlich kann auch ein Verwalter von außen genommen werden.

Mit der Unterschri­ft unter den Kontrakt wird der Miet-Verwalter zum Stellvertr­eter des Eigentümer­s, wie Steffen Hasse vom Dachverder band deutscher Immobilien­verwalter (DDIV) erläutert. Damit ist er der Ansprechpa­rtner des Mieters für dessen Nöte und Sorgen.

Hasse umreißt das Paket: „Je nach Umfang schließt es sowohl Instandhal­tung und Instandset­zung als auch die Verwaltung der Mietzahlun­gen und Abrechnung­en ein.“Im Klartext bedeutet das: Der Verwalter kontrollie­rt, ob der Mieter rechtzeiti­g zahlt, mahnt Säumige, fungiert bei Ärger als Blitzablei­ter, lässt Schäden beheben.

Wer seine Wohnung selbst verwaltet, sollte bei Mietverträ­gen darauf achten, dass sie möglichst mit den in der Teilungser­klärung der Eigentümer­gemeinscha­ft formuliert­en Vorgaben übereinsti­mmen. Außerdem ist es hilfreich, bei Problemen, wie verstopfte­n Rohren, die Hausverwal­tungen zu kontaktier­en. Denn je nachdem, wo es klemmt, zahlt die Gemeinscha­ft die Instandset­zungskoste­n. tmn

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Foto: Elnur, Fotolia.com Seine vermietete Immobilie selbst zu verwalten, kostet ganz schön Zeit. Es ist abzu wägen, ob man nicht mit einer profession­ellen Lösung – dem Einsetzen eines Miet Verwalters – besser fährt.

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