Dem Wald geht es immer schlechter
Extremwetter macht der Natur zu schaffen
Passau Der Zustand der deutschen Laubwälder hat sich in den vergangenen 30 Jahren deutlich verschlechtert. Aus dem neuen Waldbericht des Bundeslandwirtschaftsministeriums geht hervor, dass die Zahl der Baumkronen, die als schwer geschädigt eingestuft werden, seit 1984 stark angestiegen ist.
Wie die Passauer Neue Presse gestern berichtete, lag der Blattverlust in den Baumkronen von Buchen 2016 bei rund 29 Prozent. 1984 waren es rund 17 Prozent gewesen. Bei Eichen lag der Wert im vergangenen Jahr bei gut 22 Prozent gegenüber rund 16 Prozent im Jahr 1984.
Aktuell liegen die Schäden jedoch deutlich unterhalb der Höchstwerte etwa des Jahres 2003. Bei den Kronen von Fichten und Kiefern sei kein deutlicher Trend zu beobachten. Entscheidend für den Kronenzustand sind unter anderem Baumalter, Luftschadstoffe und Witterung.
In Bayerns Wäldern liegt der Laubbaumanteil bei 36 Prozent. Nadelbäume machen 64 Prozent aus. 2016 lag der Anteil deutlich geschädigter Waldbäume, die mehr als ein Viertel ihrer Blätter oder Nadeln verloren haben, nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums bei 31,9 Prozent. Das waren 7,6 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die steigenden Temperaturen setzen vielen Waldbäumen zu, warnt der Bund Naturschutz in Bayern. An die Klimaerwärmung und mehr Extremereignisse sind sie nicht angepasst, etwa die in Franken vorherrschenden Kiefern und Fichten, die an ein kühles Klima gewöhnt sind.