Rieser Nachrichten

Zwei Tage sind verschwund­en

Ursula Poznanskis neuer Streich

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Es ist, was man von Ursula Poznanski immer erwarten kann, ein spannendes Buch, ein Pageturner und dazu noch eine Einladung nach Siena. „Aquila“erzählt von der deutschen Studentin Nika, die in Siena ein Auslandsse­mester macht und mit einer deutschen Kunststude­ntin die Wohnung teilt. In dieser Wohnung wacht Nika eines Morgens auf – und erinnert sich nicht mehr daran, was in den beiden vorangegan­genen Tagen geschehen ist. Sie sind ausradiert aus ihrem Gedächtnis. Ein Albtraum, denn auch Handy und Pass sind verschwund­en. Als dann Mitbewohne­rin Jenny tot aufgefunde­n wird, gerät Nika in Verdacht. Hilflos muss sie mit ansehen, wie sich die Schlinge immer mehr zuzieht, wie Dinge ans Tageslicht kommen, die sie nicht für möglich gehalten hätte. Dass sie zwei Tage ihres Lebens komplett vergessen hat, glaubt ihr niemand, schon gar nicht die Polizei. Doch dann siegt ihr Kampfgeist, sie macht sich daran, die losen Enden ihrer Erinnerung­sfetzen zu verknüpfen. Dabei kommt sie einem perfiden Komplott auf die Spur, dessen Ziel sie selbst war.

Diesmal geht es nicht um virtuelle Realität oder Computersp­iele, diesmal beschäftig­t sich Poznanski mit der „Designerdr­oge“Phenazepam, einem in der Sowjetunio­n entwickelt­en Mittel gegen Epilepsie, und deren gefährlich­en und unkalkulie­rbaren Wirkungen. Kein typischer Poznanski, aber spannend bis zur letzten Seite.

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Ursula Poznanski: Aquila. Loewe, 432 S., 16,99 ¤ – ab 14

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