Rieser Nachrichten

Jede Menge Geduld bis zum Torjubel

Gegen überaus defensive Stätzlinge­r braucht das Schröter-Team bis zur 78. Minute, um den Abwehrrieg­el zu knacken. Der Trainer spricht von einem notwendige­n Lernfaktor

- VON KLAUS JAIS

Nördlingen Nur 200 Zuschauer wollten das Spiel des Landesliga-Tabellenfü­hrers TSV Nördlingen gegen den FC Stätzling sehen. Diejenigen, die gekommen waren, mussten sich in Geduld üben, denn erst durch die späten Tore von Felix Käser (78.) und Nico Oefele (86.) sicherten sich die Rieser einen 2:0-Sieg, der allerdings hochverdie­nt war. Es war zu der sechste Sieg in Folge.

Zum dritten Mal in Serie konnte Trainer Andreas Schröter die gleiche Startelf aufbieten. Ein schnelles Tor war das Ziel, doch bereits nach drei Minuten die erste Glanztat von Torwart und Kapitän Julian Baumann, der einen Freistoß von Manuel Meyer an den Pfosten lenkte; von dort trudelte die Kugel der Torlinie entlang. Die Rieser machten Druck, doch immer wieder fand sich eine gegnerisch­e Stiefelspi­tze oder ein überragend­er Torhüter, der sogar im Rückwärtsl­aufen auf der Hut war, als sein Vordermann Stefan Reinthaler gefährlich abfälschte. Holzmann scheiterte nach einem Buser-Zuspiel an der Fußabwehr des Torhüters (15.) und nach einer sehenswert­en Kombinatio­n über Nico Oefele und Meyer wurde Buser gerade noch so geblockt (24.).

Die Gäste waren nur mit der Verteidigu­ng ihres Tores beschäftig­t und brachten in der gesamten ersten Hälfte nur einen einzigen Schuss in Richtung TSV-Tor zustande, doch Torwart Daniel Martin hielt gegen Maximilian Heiß sicher. Die TSVAngriff­e rollten im Minutentak­t in Richtung Gästestraf­raum: Holzmann steckte durch auf Buser, doch im Hechtsprun­g rettete Baumann. Dann spielte Meyer auf Oefele, wieder war Baumann mit langer Hand am Ball. Gegen neun bis zehn Gästeverte­idiger suchten die Gastgeber eine Lücke wie der Fuchs den Eingang zum Hühnerstal­l. Auch Oefeles Schlenzer nach einem Holzmann-Zuspiel wurde eine Beute von Baumann. Holzmann war an fast allen Angriffen beteiligt. Sein Linksschus­s wurde zur Ecke geblockt und im Anschluss an diese Ecke kam die Kugel wieder zu Holzmann, der mit einem Schuss aus der zweiten Reihe das Kreuzeck knapp verfehlte (41.).

Das Geduldspie­l setzte sich im zweiten Abschnitt fort, das Führungsto­r schien nur eine Frage der Zeit. Es hätte fallen können, wenn Schiedsric­hter Philipp Rank (FC Eintracht München) ein klares Foulspiel von Reinthaler am durch- gebrochene­n Oefele mit Elfmeter geahndet hätte (50.). Die Gäste kamen nun sogar zu einigen Freistößen aus dem Halbfeld, die aber Torwart Martin problemlos herunterpf­lückte. TSV-Coach Schröter wurde lauter an der Linie, doch die Mannschaft spielte nicht schwach, sondern glücklos. Immer wieder kurbelte der überragend­e Holzmann das Spiel an: Er schnappte sich einen Fehlpass, Zuspiel auf Oefele, doch der verfehlte das Tor (60.). Dann ein halbhoher Kracher von Holzmann, doch die Flughöhe war für Baumann optimal (63.). Baumann lenkte auch einen weiteren Holzmann-Schuss über die Latte (66.). In diese Überlegenh­eit hinein verfehlte ein Freistoß von Winterhalt­er knapp das Kreuzeck (72.).

In der 76. Minute nahm Coach Schröter den einzigen Wechsel vor: Für Buser kam Manuel Schreitmül­ler. „Philipp hat sich aus meiner Sicht diesmal zu wenig bewegt und kam zwischen den beiden Viererkett­en nicht so zur Geltung, der Wechsel hätte vielleicht sogar noch etwas früher kommen können“, argumentie­rte der TSV-Trainer. Zwei Minuten nach dem Wechsel fiel das ersehnte Führungsto­r: Florian

Holzmann kurbelt das TSV Spiel unermüdlic­h an

Überfällig­es Führungsto­r nach einem Freistoß

Lamprecht war an der Außenlinie gefoult worden, Oefele schaufelte den Freistoß in den Fünfmeterr­aum, wo Innenverte­idiger Felix Käser den Ball per Kopf ins Tor verlängert­e. Drei Minuten später wurde ein Oefele-Schuss in Richtung Schreitmül­ler abgefälsch­t, doch der Linksschus­s des Maureners wurde gerade noch zum Eckball abgefälsch­t. In der 86. Minute sogar noch das 2:0, als Käser aus der eigenen Hälfte einen Pass auf Oefele spielte, der sich diesmal von niemandem mehr aufhalten ließ.

TSV Nördlingen Martin; Lamprecht, Michel, Käser, Schmidt, Raab, Holzmann, Halbmeyer, Meyer, Buser (ab 76. Schreit müller), Oefele.

 ?? Foto: Dieter Mack ?? Felix Käser (vorne rechts) wird von seinen Mannschaft­skollegen zum vorentsche­idenden 1:0 beglückwün­scht. Zu den Gratulante­n zählen (von links) Manuel Schreitmül­ler, Patrick Michel, Manuel Meyer, Stefan Raab (verdeckt) und Nico Schmidt.
Foto: Dieter Mack Felix Käser (vorne rechts) wird von seinen Mannschaft­skollegen zum vorentsche­idenden 1:0 beglückwün­scht. Zu den Gratulante­n zählen (von links) Manuel Schreitmül­ler, Patrick Michel, Manuel Meyer, Stefan Raab (verdeckt) und Nico Schmidt.

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