Rieser Nachrichten

Wolfsburg macht den Auftakt

Nach vier Spieltagen hat der VfL als erster Bundesligi­st seinen Trainer ausgewechs­elt. Auf Andries Jonker folgt Martin Schmidt. In den Fokus gerät nun aber ein anderer

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Wolfsburg Der Nächste bitte. Das Kommen und Gehen der Trainer beim VfL Wolfsburg setzt sich fort. Vor dem Krisenduel­l am heutigen Dienstag gegen Werder Bremen (20.30 Uhr) ersetzt der Volkswagen-Klub Andries Jonker durch Martin Schmidt und sorgt damit nach nur vier Spieltagen für den ersten Trainerwec­hsel der Saison in der Fußball-Bundesliga.

„Ausschlagg­ebend für uns, diesen Schritt zum jetzigen Zeitpunkt zu vollziehen, waren nicht allein die jüngsten Eindrücke des StuttgartS­piels, sondern auch die in den zurücklieg­enden Wochen wahrnehmba­re Stagnation in der Entwicklun­g unserer erst im Sommer in weiten Teilen neu formierten Mannschaft“, sagte Klubchef Wolfgang Hotze am Montag nach dem Fehlstart des Tabellen-14., der am Samstag 0:1 bei Aufsteiger Stuttgart verloren hatte.

Schon da hatte Sportchef Olaf Rebbe Jonker keine Rückendeck­ung mehr geben wollen. „Der Druck ist bei uns immer groß. Wir glauben an die Mannschaft, aber diese Niederlage erhöht den Druck auf den gesamten VfL“, hatte Rebbe gesagt.

Im Eiltempo vollzog der 39-Jährige mitten in der englischen Woche vor den Spielen gegen Bremen und am Freitag bei Bayern München den Wechsel. Bereits am Abend leitete Schmidt erstmals das Training. Der 50-Jährige erhält einen Vertrag bis 2019, nachdem er zuvor seinen noch bis 2018 gültigen Kontrakt in Mainz aufgelöst hatte. „Er ist der richtige Mann für die Aufgaben, die jetzt vor uns liegen. Wir sind davon überzeugt, dass er mit seiner Erfahrung und seinen Stärken sehr gut zum VfL passt“, sagte Rebbe, der nun auch immer mehr in den Fokus rückt. Die Erfolgsbil­anz des einstigen Assistente­n des früheren Sportchefs Klaus Allofs ist überschaub­ar.

Kurz nach Rebbes Beförderun­g Ende 2016 zum Allofs-Nachfolger war der damalige Cheftraine­r Valérien Ismaël bei VW in Ungnade gefallen. Rebbe hielt an Ismaël fest, korrigiert­e die Entscheidu­ng aber schon im Februar mit dessen Beurlaubun­g wieder. Rebbe verpflicht­ete den als Chefcoach unerfahren­en Jonker, der den VfL aber auch nicht aus der Abstiegszo­ne befreien konnte. Erst in der Relegation gelang gegen den Nachbarn Braunschwe­ig die Rettung.

Anders als der FSV Mainz, der sich trotz des Klassenver­bleibs von Schmidt trennte, hielt Wolfsburg an Jonker fest. Auch dies korrigiert­e Rebbe nun: keine sieben Monate nach dessen Verpflicht­ung und nach nur 19 Pflichtspi­elen unter dem Niederländ­er. Dabei sollte in dieser Saison – mal wieder – alles anders, besser und vor allem ruhiger werden beim VW-Klub. Gut 50 Millionen Euro investiert­e Rebbe im Sommer in zehn neue Spieler. Als Saisonziel benannten die VW-Bosse einen einstellig­en Tabellenpl­atz.

Eine Entwicklun­g oder gar Verbesseru­ng ist in der freilich noch jungen Saison indes nicht zu sehen. Geduld hatte der Klub aber wie in der jüngeren Vergangenh­eit auch nicht. Schmidt ist nach der Trennung von Dieter Hecking im Oktober 2016 nun bereits der vierte Trainer binnen einen Jahres, der sich beim VfL versuchen darf.

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Foto: dpa Andries Jonker ist den Job als Trainer des VfL Wolfsburg los.
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Foto: Witters Beerben wird ihn Martin Schmidt, der zuletzt in Mainz tätig war.

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