Neuer Schwung bei Heisele
Dillinger Golfprofi spielt nun in Portugal
Glückwunsch zum dritten Platz bei den Dutch Open in Spijk. Was bedeutet diese Spitzen-Platzierung für Sie als Golfprofi in Ihrem ersten Jahr auf der European Tour?
Dadurch habe ich in der Rangliste einen Riesenschritt nach vorne gemacht. Das bringt mir enormen Schub und Selbstvertrauen für die nächsten Wochen, denn das Turnierjahr ist bald zu Ende. Das Preisgeld und die Ranglistenpunkte der Dutch Open gaben mir eine neue Chance auf mein eigentliches Ziel: den Erhalt der Tourkarte auf der European Tour für das nächste Jahr. Denn ich hatte eigentlich schon vor, den Schritt zurück auf die Challenge Tour zu machen. Der Flug zum nächsten Turnier nach Kasachstan war schon gebucht. Durch die gute Platzierung aber änderte sich meine ganze Planung. Das war ein bisschen stressig.
Das heißt, es geht nicht nach Kasachstan?
Heisele: Nein, ich habe am Montagmorgen alles umgebucht und fliege zum nächsten Turnier der European Tour, den Portugal Masters. Wenn mir da noch eine Top-Ten-Platzierung gelingen würde, könnte ich in den folgenden Wochen die gut dotierten Turniere in England, Schottland und Spanien spielen. Um sich das Spielrecht auf der European Tour zu sichern, müssen Sie ein Preisgeld von rund 300000 Euro zusammenbekommen. Fast zwei Drittel haben Sie geschafft. Wie stark ist der Druck, zum Saisonende hin noch einmal besonders gut spielen zu müssen? Heisele: Es ist einfacher, wenn es so gut läuft wie in Spijk. Wenn es nicht so läuft, dann doktert man ständig an sich und seinem Schwung herum und gräbt sich damit sein eigenes Loch. Das wird immer tiefer. Hat man genügend Selbstvertrauen, ist es vom Kopf her leichter.
Sie haben in Spijk mit einer starken 66er-Runde begonnen, doch in der Finalrunde taten Sie sich schwer. Hadert man da nachträglich noch? Heisele: Schon ein bisschen, denn wenn ich am Wochenende nur einen einzigen Schlag weniger gebraucht hätte, hätte ich die volle Spielberechtigung auf der European Tour bekommen. Aber so ist das Spiel. Ich hatte ja schon Glück, dass wir am ersten Tag nach drei Löchern im Regen vom Platz geholt wurden und am nächsten Tag bei Trockenheit weiterspielen durften. Sonst hätte ich die gute erste Runde wohl nicht gespielt. Deshalb bin ich im Nachhinein froh, wie es gelaufen ist.
Interview: Andrea Bogenreuther