Löpsingen holt die neuen Glocken heim
Ein Pferdegespann bringt das Geläut am Samstag zur Kirche St. Michael
Löpsingen Eine „Meisterleistung der Glockengießkunst“seien die Glocken, die zukünftig im Löpsinger Kirchturm hängen werden – so schwärmt der Glockensachverständige der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Rainer Dietz. Vor gut zwei Monaten wurden die vier Glocken von der Glockengießerei Rincker in Sinn, Hessen, gegossen. Einige Dutzend Löpsinger reisten in die Stadt nördlich von Frankfurt am Main, um dem Guss mitzuerleben (wir berichteten).
Nachdem die Glocken etwa einen Monat lang aushärteten und anschließend vom Experten geprüft wurden, werden sie am Mittwoch schließlich nach Löpsingen geliefert. „Wir sind froh, dass der Guss so gut geklappt hat“, sagt Löpsingens Pfarrer Jochen Maier. Im Rahmen eines festlichen Zugs werden die vier Glocken am Samstag, 23. September, eingeholt. Ein Pferdegespann transportiert sie – wie es einst üblich war – vom Waschplatz zur Kirche St. Michael.
Angelehnt an den Kirchennamen ist auch das Bild auf der zweitgrößten Glocke: „Der Engel des Herrn lagert sich um die her, die ihn fürchten.“, heißt es dort neben der Abbildung des Kirchenpatron St. Michael. Allein die größte der vier Glocken wiegt 976 Kilogramm – insgesamt sind es etwa 2,3 Tonnen. Die Pferde, die die Glocken zur Kirche transportieren, werden also ein stolzes Gewicht ziehen. Der Posaunenchor und die Abordnungen der örtlichen Vereine begleiten den Festzug. Außerdem schmückt der Gartenbauverein die Glocken für den großen Tag der Einholung.
Der Festzug am Samstag beginnt um 17 Uhr. Nach Ankunft an der Kirche St. Michael hält Pfarrer Maier eine kurze Andacht. Anschließend gibt es eine Bewirtung. Zum ersten Mal erklingen wird das neue Geläut am Reformationstag am Dienstag, 31. Oktober, um 13 Uhr. Bis dahin müssen noch die Um- und Einbauarbeiten im Kirchturm vorgenommen werden.