Mit Ernst zu sozialer Gerechtigkeit
Der Linken-Spitzenkandidat referierte im Donauwörther Café Hummel
Donauwörth „Soziale Gerechtigkeit – Ernst nehmen“: Das war das Thema und Programm zugleich beim Besuch von Klaus Ernst, dem bayerischen Spitzenkandidat der Linkspartei. Er war zu Gast beim Kreisverband Donau-Ries und referierte im Donauwörther Café Hummel zum Thema „Soziale Gerechtigkeit“. Das Café war voll besetzt, das Referat wurde immer wieder durch Beifall unterbrochen.
Manfred Seel, der hiesige Bundestagskandidat der Linken, hielt zunächst ein Kurzreferat und ging auf Probleme sowohl im Gesundheitsbereich, auf vermeintliche Ungerechtigkeiten in der Wirtschaft, aber auch auf die Gefahr der Altersarmut ein.
Bevor er auf das Hauptthema einging, berichtete Manfred Seel über die seiner Meinung nach „friedliche Mahnwache“im Rahmen des Besuchs der AfD-Spitzenkandidatin Alice
Weidel am vergangenen Sonntag
(wir berichteten).
Im Hinblick auf soziale Ungerechtigkeiten erörterte Seel das Auseinanderklaffen von Einkommen und Vermögen zwischen Arm und Reich. Er erklärte, dass die Leistung der deutschen Volkswirtschaft seit 1970 um 250 Prozent gestiegen sei, die Löhne der abhängig Beschäftigten in diesem Zeitraum aber nur um gerade mal 25 Prozent. Das Schlimmste dabei sei, dass es seit 1990 insgesamt im Durchschnitt keinerlei realen Lohnsteigerungen für Arbeitnehmer mehr gegeben habe. Klaus Ernst sagte, dass hoher Druck auf den Beschäftigten im Gesundheitsund Pflegebereich laste. Außerdem herrsche in Deutschland durch die gesetzliche und private Kranken-Versicherung eine ZweiKlassen-Medizin. Die Linke setze sich deshalb unter anderem für mehr Personal ein, mindestens 100000 neue Pflegekräfte und eine Versicherung für alle – in die alle einzahlen. Ernst ergänzte, dass Lebensrisiken wie Gesundheit, Pflege und Rente nicht privat organisiert werden dürften, sondern hier der Staat zuständig sei. Weiterhin wurde eine Erhöhung des Mindestlohnes und die Abschaffung von Hartz IV gefordert sowie eine Mindestsicherung im Alter von 1050 Euro im Monat. Weiterhin wurde eine Stärkung der Rente betont.