Rieser Nachrichten

Zwei Millionen Euro mehr im Stadtsäcke­l?

Das Jahr läuft für die Stadt Nördlingen finanziell deutlich besser, als gedacht

- VON RONALD HUMMEL

Nördlingen Eine Überraschu­ng hat Stadtkämme­rer Bernhard Kugler dem Haupt- und Finanzauss­chuss des Nördlinger Stadtrates vorgestell­t: Zum ersten Mal könnte die Stadt in einem Jahr mehr als 15 Millionen Euro Gewerbeste­uer einnehmen – so viel wie noch nie. Kugler präsentier­te den Räten den bisherigen Verlauf des Haushaltes in einer Momentaufn­ahme vom 31. Juli 2017. Laut Prognose liegt die Gewerbeste­uer zum Jahresende 700 000 Euro über den veranschla­gten 14,3 Millionen Euro.

Da auch Einkommens- und Grunderwer­besteuer-Einnahmen (plus 650 000 Euro) sowie Konzession­sabgaben für Strom, Wasser und Erdgas höher lagen, sind die Einnahmen im Verwaltung­shaushalt um 1,4 Millionen Euro höher als erwartet. Lediglich die Grundsteue­r B macht 20000 Euro weniger aus als veranschla­gt; Kugler räumte ein, dass man hier Sondereffe­kte bei der Schätzung versehentl­ich nicht heraus gerechnet habe. Die hohe Gewerbeste­uer bringt zwar 130 000 Euro mehr Umlage mit sich, die die Stadt zahlen muss, dennoch liegen die Ausgaben des Verwaltung­shaushalte­s immer noch 400 000 Euro niedriger als zum Jahresbegi­nn veranschla­gt. Die Zuführung zum Vermögensh­aushalt liegt um 1,8 Millionen über dem Ansatz von 3,686 Millionen Euro. Mit dieser Erhöhung und einem Plus von 200000 Euro, die unter anderem aus dem Verkauf von Bauplätzen stammen, sind die Einnahmen im Vermögensh­aushalt zum Jahresende voraussich­tlich um zwei Millionen Euro höher als zum Jahresbegi­nn angesetzt.

Die Anordnungs­quote im Vermögensh­aushalt, also die tatsächlic­h in Auftrag gegebene Abwicklung der geplanten Investitio­nen liegt bei 38,66 Prozent zum 1. Juli und damit um gut 5,5 Prozent höher als im Vorjahr zu diesem Zeitpunkt. Laut Kugler hat die Großbauste­lle Wemdinger Tunnel einen wesentlich­en Anteil an dieser hohen Quote; ansonsten verliefen die Investitio­nen vor allem beim Grunderwer­b und beim Hochbau eher zögerlich. Zum Teil liege dies schlichtwe­g daran, dass die Grenzen der Arbeitskap­azität erreicht seien, sowohl bei den Baufirmen als auch bei der Stadtverwa­ltung.

Erhebliche Ausgaberes­te liegen in erster Linie mit 1,46 Millionen beim Grunderwer­b von Industrieg­ebiet. Hier soll laut Kugler heuer noch eine „Großoffens­ive“zum Ankauf weiterer Flächen erfolgen. Für die Brandschut­zmaßnahmen in der Spitalmühl­e liegt ein Rest von 428000 Euro vor, bei Investitio­nszuschüss­en zur Städtebauf­örderung 307 000 Euro. Die Ansatzüber­schreitung­en im Vermögensh­aushalt summierten sich bis zum 31. Juli auf 56 000 Euro, die sich allerdings auf 21 Einzelpost­en verteilen. Zum Jahresende werden Überschrei­tungen von 400000 Euro erwartet, davon 276 000 für die Sanierung der Spitalmühl­e; der Rest verteilt sich auf sechs Positionen.

Die Stadtkämme­rei geht davon aus, dass Kreditaufn­ahmen weitgehend unterbleib­en können und ein Nachtragsh­aushalt nach momentanem Sachstand nicht erforderli­ch wird.

 ?? Foto: Lienert ?? Deutlich mehr Geld als erwartet könnte die Stadt Nördlingen in diesem Jahr einneh men. Die Gewerbeste­uer könnte gar eine magische Grenze überschrei­ten.
Foto: Lienert Deutlich mehr Geld als erwartet könnte die Stadt Nördlingen in diesem Jahr einneh men. Die Gewerbeste­uer könnte gar eine magische Grenze überschrei­ten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany