Schwierige Situation gemeinsam bewältigt
Zwei Monate nach der Anschlagsdrohung dankt der Oberbürgermeister den Kräften, die die kritische Situation meisterten
Donauwörth Eigentlich sollte in Donauwörth im Juli vier Tage lang unbeschwert gefeiert werden. Umso größer war der Schreck, als ein Unbekannter in einem Schreiben, das unserer Zeitung zuging, einen bewaffneten Angriff auf das Reichsstraßenfest androhte. Zwar stuften Spezialisten der Polizei, die den Brief analysierten, einen möglichen Anschlag als unwahrscheinlich ein, jedoch informierten Stadt und Si- cherheitskräfte die Bevölkerung über die Angelegenheit. Unter starker Polizeipräsenz ging das Fest über die Bühne – und zwar reibungslos. An all die Vorgänge im Sommer erinnerte Oberbürgermeister Armin Neudert nun bei einem Stehempfang im Zeughaus. Dorthin lud die Kommune unter anderem Vertreter der Polizei, des Roten Kreuzes und der städtischen Betriebe ein, die einbezogen waren. Laut Neudert wollte sich die Stadt für die gute Zusammenarbeit in dieser kri- tischen Phase bedanken. „Für mich war es damals eine sehr schwierige Situation“, bekannte der Oberbürgermeister. Die Frage sei gewesen, wie man mit einer solchen Thematik umgeht. Die Krisenrunden seien aber von einem „sehr guten Miteinander“geprägt gewesen. Neudert lobte die Besonnenheit der Beteiligten. Nach der vorsichtigen Entwarnung sei man zwar erleichtert, aber wegen der Restzweifel dennoch angespannt gewesen.
Dies bestätigte Werner Bayer vom Polizeipräsidium Schwaben Nord. Er war Einsatzleiter und merkte an: „Keiner weiß, was wirklich passiert.“Die Polizei sei die restlichen Tage des Fests deutlich sichtbar präsent gewesen: „Wir haben beschlossen, ein Zeichen der Sicherheit zu setzen.“Die Reaktion der Besucher sei beeindruckend gewesen: „Viele Personen sind auf uns zugekommen und haben sich ausdrücklich für unsere Arbeit bedankt. Das erlebt man nicht jeden Tag.“Derweil sind die Bemühungen der Kripo Dillingen, den Verfasser des ominösen Briefs ausfindig zu machen, bislang vergeblich. Josef Behringer, kommissarischer Leiter der Dienststelle, sagte am Rande des Empfangs gegenüber unserer Zeitung, es seien „gewisse Spuren“gesichert worden, jedoch könnten diese zum jetzigen Zeitpunkt keiner Person zugeordnet werden.
Oberbürgermeister Neudert gab bei dem Treffen auch den Termin für das nächste Reichsstraßenfest bekannt: Es findet vom 17. bis 20 Juli 2019 statt.