Wo die AfD besonders stark war
Im Landkreis Donau-Ries lag die Partei auf Platz drei. Doch im Kreis Dillingen konnte sie punkten
Landkreis Im Wahlkreis DonauRies, zu dem auch der Landkreis Dillingen und Teile des Kreises Aichach-Friedberg gehören, hat es am Sonntag ein politisches Erdbeben gegeben. Die AfD fuhr im Wahlkreis 14,7 Prozent der Zweitstimmen ein und rangiert damit vor der SPD, die in der Region nur auf 13,8 Prozent kam. Maßgeblich zum Erfolg der Rechtspopulisten trugen die Wähler im Landkreis Dillingen bei. Denn dort erhielt die AfD 16,6 Prozent bei den Zweitstimmen, die SPD errang dagegen nur 13,4 Prozent. Auch in den Kommunen aus dem Kreis Aichach-Friedberg lag die Alternative für Deutschland mit 15,5 Prozent deutlich vor den Sozialdemokraten, die nur 9,2 Prozent der Zweitstimmen erhielten. Im Landkreis Donau-Ries allein lagen die Sozialdemokraten mit 14,9 Prozent vor der Alternative für Deutschland (13,2 Prozent).
Aber auch in Riesgemeinden gaben viele Wähler der AfD ihre Zweitstimme. Spitzenreiter sind Amerdingen und Forheim – in beiden Kommunen erhielt die AfD 16,8 Prozent der Zweitstimmen. Werner Thum, Bürgermeister von Forheim, sagt, das sei auf „Protestwähler“ zurückzuführen. Die Stimmen habe sich eindeutig „gegen Flüchtlinge“gerichtet, sagt Thum. Verstehen könne er das nicht, schließlich gebe es in Forheim nicht einmal Asylbewerber. Aufgefallen sei ihm, dass überwiegend junge Leute protestiert hätten – und die Diskussionen in der Gemeinde im Vorfeld unsachlich geführt worden seien.
Elisabeth Hörr, Vorstandsmitglied der AfD Nordschwaben, freut sich über das Abschneiden ihrer Partei:. „Natürlich haben wir auf ein Ergebnis von 10 Prozent plus X gehofft, aber dass wir nun die zweitstärkste politische Kraft sind, ist Klasse.“Ein Stück weit habe sich das Ergebnis in den vergangenen Wochen während des Wahlkampfes angedeutet, so das Vorstandsmitglied aus Mertingen-Heißesheim. Es habe an den Infoständen viel Zuspruch gegeben. Auch seien deutlich mehr Mitgliedsanträge gestellt worden als in den ersten Monaten des Jahres. Das Wahlergebnis habe zudem gezeigt, dass der Einsatz der Partei gegen die geplanten Polder an der Donau honoriert wurde. Hörr ist zuversichtlich, dass auch die Region vom Erfolg der Bundespartei profitieren werde. „Wir haben enge Kontakte zu den beiden schwäbischen Abgeordneten, die künftig für die AfD im Bundestag sitzen.“Einer kommt aus dem Augsburger Land, der andere aus dem Allgäu. Hörr geht nicht davon aus, dass die AfD im Parlament Fundamentalopposition betreiben wird. „Wir schicken Fachleute aus verschiedensten Bereichen in den Bundestag. Dass wir Fundamentalopposition betreiben, ist eine Unterstellung der politischen Gegner, die gerne behaupten, wir seien eine Ein-Themen-Partei und beschäftigten uns nur mit der Asylpolitik.“