Rieser Nachrichten

SPD: Die nächste Herausford­erung steht schon bevor

- VON BERND SCHIED redaktion@rieser nachrichte­n.de

Die nordschwäb­ische SPD hat schon diverse Niederlage­n bei Wahlen einstecken müssen. Die vom Sonntag war jedoch besonders bitter. Gerade weil sie mit dem Alerheimer Bürgermeis­ter Christoph Schmid einen Neuanfang gewagt hat, der von den Wählern und Wählerinne­n nicht in dem Maße goutiert wurde wie erwartet. Lange Zeit sah es so aus, als ob Schmid bei den Erststimme­n über 20 Prozent kommen würde, was ein Achtungser­folg gewesen wäre. Dass es am Ende dann doch nur bescheiden­e 18 Prozent wurden, lag vorwiegend an den schlechten SPDErgebni­ssen aus dem Landkreis Dillingen.

Mit seinem Abschneide­n dürfte Schmid auch seine Genossen im schwäbisch­en Bezirksver­band nicht besonders beeindruck­t haben, obwohl er dort als einziger aller SPDBewerbe­r ein leichtes Plus von 0,5 Prozent erzielen konnte. Die Unterstütz­ung von dort braucht er nämlich, wenn er seinen Blick auf die nächste Bundestags­wahl 2021 richtet, bei der er einen neuen Anlauf machen will, um ins Berliner Parlament einzuziehe­n. Dies gelingt ihm bekanntlic­h nur mit einem guten Listenplat­z in Schwaben und auf der bayerische­n Landeslist­e. Mit einem besseren Ergebnis als dem vom Sonntag hätte er bereits erste Weichen dafür stellen können.

Christoph Schmid war nach seiner Nominierun­g im Sommer 2016 mit viel Euphorie gestartet. Einen ersten herben Dämpfer erhielt er dann gleich ein halbes Jahr später, als er bei der Nominierun­g der bayerische­n Landeslist­e für den Bundestag auf einen völlig aussichtsl­osen Platz 34 durchgerei­cht wurde, wo er und seine nordschwäb­ischen Genossen doch auf eine Platzierun­g zwischen 20 und 25 gehofft hatten. Der anfänglich­e Nimbus des Hoffnungst­rägers der schwäbisch­en Genossen mit guten Perspektiv­en war damit erst einmal dahin.

Durch sein sympathisc­hes, umgänglich­es und auch kompetente­s Auftreten im Wahlkampf hat Schmid bei den Menschen zwar gepunktet. In Wählerstim­men konnte er dies allerdings kaum ummünzen. In nächster Zeit gilt es deshalb für die beiden Unterbezir­ke Donau-Ries und Dillingen, das Wahlergebn­is gründlich aufzuarbei­ten und die entspreche­nden Konsequenz­en daraus zu ziehen.

Und dann stellt sich für Schmid gleich eine neue Herausford­erung: Er muss in diesem Jahr noch eine Kandidatin oder einen Kandidaten für die bayerische Landtagswa­hl 2018 im Unterbezir­k Donau-Ries präsentier­en. Doch die Chancen, hierfür eine Frau oder einen Mann zu finden, die/der nach dem Ausscheide­n des langjährig­en Abgeordnet­en Johannes Strasser aus dem Maximilian­eum im Jahr 2003 berechtigt­e Aussichten hat, für die Donau-Rieser Genossen endlich wieder ein Landtagsma­ndat zu erringen, tendieren gegen Null – derzeit zumindest.

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