Verzweifelt im Schwarzwald
Tatort: Goldbach
Frischer Schnee liegt auf den Baumwipfeln, die Wiesen sind grau, fahles Licht verstärkt die Tristesse der Landschaft. Dann hört man einen Schuss. In der nächsten Szene fahren Hauptkommissar Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) und seine Kollegin Franziska Tobler (Eva Löbau) aus Freiburg zu einem Weiler im Schwarzwald, um eine schlimme Nachricht zu überbringen. Die elfjährige Frieda wurde im Wald von einer Kugel tödlich getroffen.
Zwei Spielkameraden werden zunächst vermisst. Zwar taucht Paul, der offenbar ein Geheimnis mit sich herumträgt, wieder auf, aber Linus bleibt verschwunden. Drei Kinder, drei Elternpaare, ein Weiler.
Obendrein gibt ein in einer Ruine im Wald versteckter Koffer mit unbenutzten Kriegswaffen Rätsel auf. „Goldbach“heißt vielversprechend die Ansammlung von Häusern im Tann. „Goldbach“heißt auch, angesichts der Dramatik fast zynisch, der überdurchschnittliche „Tatort“.
Da stehen, je länger sich die Suche nach dem Vermissten zieht, die Freundschaften der Paare und der Fortbestand einer nur vordergründigen Gemeinschaft auf dem Spiel.
Das neue Ermittlerpaar des SWR, das den Bodensee-Krimi mit Klara Blum abgelöst hat, agiert bei seiner Premiere relativ geräuschlos.