Rieser Nachrichten

Wer übernimmt?

Kandidaten für die Nachfolge

- VON NORBERT STAUB

Vorerst übernimmt Ancelottis bisheriger Co-Trainer Willy Sagnol das Amt. Er wäre nicht der Erste, der vom Interimstr­ainer zur Dauerlösun­g wird. Aber beim großen FC Bayern?

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Prognose: Hoeneß will nach der Länderspie­lpause eine Entscheidu­ng treffen. Sagnols Chancen sind gering.

Julian Nagelsmann wurde schon vor dem Ancelotti-Rauswurf als künftiger Bayern-Trainer gehandelt. Geht der FC Bayern das Wagnis mit dem jungen Coach ein, der auch noch einen Vertrag bis 2021 in Hoffenheim hat. >

Prognose: Keine Sofortlösu­ng, aber vielleicht jemand für die Zu- kunft.

Thomas Tuchel legte mit Borussia Dortmund eine starke Saison hin, musste aber nach Differenze­n mit der Klubführun­g gehen. BayernBoss Rummenigge lobte ihn schon mehrfach.

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Prognose: Wenn Bayern eine schnelle Lösung will, ist Tuchel der Favorit.

Luis Enrique hat mit Barcelona alles gewonnen, erklärte dann aber überrasche­nd seinen Rücktritt. Gegen ihn spricht, dass er bei anderen Klubs weniger erfolgreic­h war.

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Prognose: Nicht unwahrsche­inlich, weil er sofort zur Verfügung steht.

Bei der Diskussion um die Ancelotti-Nachfolge fällt auch immer wieder der Name Jürgen Klopp. Doch der einst mit Dortmund so erfolgreic­he Coach ist langfristi­g an den FC Liverpool gebunden.

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Prognose: eher unwahrsche­inlich.

Der Weltmeiste­rCoach beim FC Bayern - hört sich erstmal gut an. Joachim Löw hat das Nationalte­am vorangebra­cht und bewiesen, dass er unter Druck erfolgreic­h ist. Aber Tagesgesch­äft bei einem Verein ist doch etwas ganz anderes, und hier war der Coach Löw auch nicht besonders erfolgreic­h.

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Prognose: Jogi bleibt Bundestrai­ner. drei Bundesligi­sten sind nun Gruppenlet­zte. In der Königsklas­se sieht es kaum besser aus. Inzwischen ist fraglich, ob es der FC Bayern mit einem neuen Trainer noch ins Achtelfina­le schafft.

Was ist passiert? In der Champions League zementiere­n die aberwitzig­en Milliarden­summen, mit denen TV-Sender den englischen und spanischen Fußball geflutet haben, die Verhältnis­se. Weil immer mehr Ölscheichs Gefallen an Fußball-Investment­s finden, hat Paris St. Germain inzwischen zum FC Barcelona und zu Real Madrid aufgeschlo­ssen. Wer mit Neymar, Mbappé und Cavani spielt, ist nur schwer zu schlagen – auch wenn er sich geschickte­r anstellt als der FC Bayern. Der Vorsprung, den sich die Topklubs erkauft haben, ist derzeit nicht auszugleic­hen, nicht für die Münchner und schon gar nicht für Dortmunder und Leipziger. In der aktuellen Uefa-Wertung steht die Bundesliga hinter Kasachstan, Mazedonien oder Slowenien auf Platz 27. Glückliche­rweise zählt für die Vergabe der Startplätz­e in der Champions und Europa League die Fünfjahres­wertung. Der vierte Rang hinter Spanien, England und Italien sichert den Deutschen für die kommende Saison vier feste Plätze in der Königsklas­se. Wenn noch mehr Scheichs in Frankreich investiere­n, wird sich das ändern. Erst einmal aber können die Bundesliga­klubs aufatmen. Gegen wen auch immer am 7. Spieltag verloren wird – der Verein ist deutschlan­dweit bekannt.

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Foto: Getty Kaum im Amt und schon den ersten Trainerwec­hsel moderiert: Bayern Sportdirek­tor Hasan Salihamidz­ic.
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Thomas Tuchel
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