Wer übernimmt?
Kandidaten für die Nachfolge
Vorerst übernimmt Ancelottis bisheriger Co-Trainer Willy Sagnol das Amt. Er wäre nicht der Erste, der vom Interimstrainer zur Dauerlösung wird. Aber beim großen FC Bayern?
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Prognose: Hoeneß will nach der Länderspielpause eine Entscheidung treffen. Sagnols Chancen sind gering.
Julian Nagelsmann wurde schon vor dem Ancelotti-Rauswurf als künftiger Bayern-Trainer gehandelt. Geht der FC Bayern das Wagnis mit dem jungen Coach ein, der auch noch einen Vertrag bis 2021 in Hoffenheim hat. >
Prognose: Keine Sofortlösung, aber vielleicht jemand für die Zu- kunft.
Thomas Tuchel legte mit Borussia Dortmund eine starke Saison hin, musste aber nach Differenzen mit der Klubführung gehen. BayernBoss Rummenigge lobte ihn schon mehrfach.
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Prognose: Wenn Bayern eine schnelle Lösung will, ist Tuchel der Favorit.
Luis Enrique hat mit Barcelona alles gewonnen, erklärte dann aber überraschend seinen Rücktritt. Gegen ihn spricht, dass er bei anderen Klubs weniger erfolgreich war.
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Prognose: Nicht unwahrscheinlich, weil er sofort zur Verfügung steht.
Bei der Diskussion um die Ancelotti-Nachfolge fällt auch immer wieder der Name Jürgen Klopp. Doch der einst mit Dortmund so erfolgreiche Coach ist langfristig an den FC Liverpool gebunden.
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Prognose: eher unwahrscheinlich.
Der WeltmeisterCoach beim FC Bayern - hört sich erstmal gut an. Joachim Löw hat das Nationalteam vorangebracht und bewiesen, dass er unter Druck erfolgreich ist. Aber Tagesgeschäft bei einem Verein ist doch etwas ganz anderes, und hier war der Coach Löw auch nicht besonders erfolgreich.
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Prognose: Jogi bleibt Bundestrainer. drei Bundesligisten sind nun Gruppenletzte. In der Königsklasse sieht es kaum besser aus. Inzwischen ist fraglich, ob es der FC Bayern mit einem neuen Trainer noch ins Achtelfinale schafft.
Was ist passiert? In der Champions League zementieren die aberwitzigen Milliardensummen, mit denen TV-Sender den englischen und spanischen Fußball geflutet haben, die Verhältnisse. Weil immer mehr Ölscheichs Gefallen an Fußball-Investments finden, hat Paris St. Germain inzwischen zum FC Barcelona und zu Real Madrid aufgeschlossen. Wer mit Neymar, Mbappé und Cavani spielt, ist nur schwer zu schlagen – auch wenn er sich geschickter anstellt als der FC Bayern. Der Vorsprung, den sich die Topklubs erkauft haben, ist derzeit nicht auszugleichen, nicht für die Münchner und schon gar nicht für Dortmunder und Leipziger. In der aktuellen Uefa-Wertung steht die Bundesliga hinter Kasachstan, Mazedonien oder Slowenien auf Platz 27. Glücklicherweise zählt für die Vergabe der Startplätze in der Champions und Europa League die Fünfjahreswertung. Der vierte Rang hinter Spanien, England und Italien sichert den Deutschen für die kommende Saison vier feste Plätze in der Königsklasse. Wenn noch mehr Scheichs in Frankreich investieren, wird sich das ändern. Erst einmal aber können die Bundesligaklubs aufatmen. Gegen wen auch immer am 7. Spieltag verloren wird – der Verein ist deutschlandweit bekannt.