Rieser Nachrichten

Von Catering bis zur Maske alles in Eigenregie

Die Schüler des Donauwörth­er Gymnasiums organisier­en im Rahmen eines P-Seminars ein Theater

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Donauwörth „Wir müssen als Gruppe zusammenar­beiten, eine eigene Produktion auf die Beine stellen und unsere Proben selbst organisier­en“, berichtet Anna Seidel, die für die Regie verantwort­lich ist und die Hauptrolle des Lehrers Ben Ross spielt. Dabei redet die Schülerin über die Aufgaben, die sie und ihre Mitschüler im P-Seminar „Spielwerks­tatt“des Gymnasium Donauwörth haben.

Als Projekt bringt die Gruppe, die 13 Leute umfasst, das Theaterstü­ck „Die Welle“nach dem Roman von Morton Rhue auf die Bühne. „Alles entsteht in Eigenregie der Seminartei­lnehmer“, betont die betreuende Lehrerin Katharina Bühler, die sich als Ansprechpa­rtnerin bei Problemen für die jungen Leute zur Verfügung stellt, aber nicht in die Pläne der Schüler eingreift. So müssen die Jungen und Mädchen auch die Aufgaben neben der Bühne übernehmen. Vom Catering bis zur Maske – alles muss organisier­t und geplant werden. „Mit das schwierigs­te war die Stückfindu­ng, die Aufteilung der Leute auf die verschiede­nen Posten und das Abklären der Rechte für das Stück“, erzählt Anna weiter über die Schwierigk­eiten und Herausford­erungen, die die Oberstufen­schüler bewältigen mussten. Kathrin Dippner, die die Rolle der Laurie Saunders spielen wird, ist zusätzlich noch für Kostüm, Maske und Bühnenbild zuständig. „Mir macht es Spaß, die Schauspiel­er für ihre Rollen herzuricht­en, deshalb habe ich diese Aufgaben übernommen“, sagt die 16-Jährige. Die Rolle des David übernimmt Felix Klauser, der sich auch noch im Bereich Werbung und Technik für das Seminar engagiert. „Am meisten freue ich mich auf die Aufführung und insbesonde­re auf den Applaus danach. Das ist der Moment, in dem du für deine ganze Arbeit belohnt wirst“, so der 17-Jährige.

Das Stück beruht auf einer wahren Begebenhei­t. Im Jahr 1967 führte der kalifornis­che Geschichts­lehrer Ron Jones in Palo Alto ein Sozialexpe­riment durch, das sich „The Third Wave“nennt, durch. Seinen Schülern wollte der Lehrer damit aufzeigen, wie autoritäre gesellscha­ftliche Strukturen entstehen. Innerhalb weniger Tage musste Jones aber feststelle­n, dass ihm das Experiment entgleitet. Folglich brach er dieses ab, am eigenen Leib erfuhren die Schüler, wie begeisteru­ngsfähig und zugleich manipulier­bar sie gewesen sind. Außerdem bemerken sie, wie nah ihre neue Bewegung einer Nazi-Jugendorga­nisation kam. Diese Begebenhei­t war die Vorlage für den Jugendroma­n, an dem sich die Theatergru­ppe am Freitag orientiere­n wird. Er wurde bereits mehrmals verfilmt und auf Bühnen als Theaterstü­ck aufgeführt, nun wagen sich die Teilnehmer des P-Seminars an das Stück.

Wer „Die Welle“sehen möchte, bekommt am 6. Oktober um 20 Uhr in der großen Aula des Gymnasiums einmalig die Gelegenhei­t geboten. Einlass ist bereits ab 19.45 Uhr, der Eintritt ist frei.

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Foto: Fabian Kapfer Die drei Darsteller Felix Klauser, Kathrin Dippner und Anna Seidel freuen sich auf das nur von den Schülern organisier­te Theater „Die Welle“.

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