Kundaf(r)eindlichkeit en Detail

Der Tandler sieht die Warenwelt mal wieder als Verbraucher

Neilich isch mer was bleeds passiert in am groaßa Drogeriemarkt: Do hom’s a nuia, ginschdige Pflegeserie im Regal g’habt, ideal für mi als Kunde und ja vielleicht sogar für’s Sortiment in meim Lada. Do wollt i dann dia Ware scho a weng genauer inschpiziera und amole in dia Tub mit deara orientalischa Hautcreme neiriacha. I hab aber nix grocha, nochd hab i mer denkt: „Hebsch’s unter’d Noos und drucksch ganz leicht drauf, nocht weht dia DuftLuft aus d’r Tubaschpitz genau in dei Nos nei.“

Jetzt war des aber scheint’s a Luftblos, dia wo auf mein Druck na zerplatzt isch und zuarer CremeExplosion gführt hot – jedenfalls isch mer dia Creme in und an mei Nos gschossa, wia i di Reschde von der Tub gwischt hab, warad dia Finger oo no voll. Sofort hab i da Blick noch oba grichtet, ob des net a Kamera gfilmt hot, dass dia Peinlichkeit perfekt isch, aber i gloob, i bin no amole drvo komma. Guat, des war jetzt vielleicht scho mei Schuld, aber mir sind sofort Verpackunga in da Sinn komma, wo dia Schuld eindeutig beim VerpackungsKonschdrukteur liggd. Zum Beischpiel dia Oi-Portiona-KaffeemilchDösla aus Plaschdik mit Aludeckel, wo dia Milchexplosion vorprogrammiert isch. Dean Erfinder sollt mer amole feschdbinda und hundert Kunda dr Roih noch direkt vor seim G’sicht dia Milchbomba aufmacha lossa. Noch’m Duscha däder dann vielleicht a weng über kundafreindliche Verpackunga nochdenka. Net viel besser sin Zahnpaschda-Herschdeller, die wo si dean Tausendschdl Cent Mehrkoschda für an griffelta Tubaverschluss schparad und an total glatta Verschluss namachad.

So ebbas isch der Beweis, dass dia si koi bissle in di Lage von am Konsumenta neiversetzad, dear wo si grad frisch eicremt hot und mit seine glitschige Finger an dera Kapsel, dia wo durch eitrocknete Paschda a weng feschdbabbt, abrutscht. Bleib mer im morgendlicha Bad: Was duat dr schparsame Riaser, wann sei Duschgel zur Neige got? Richtig, er schdelld d’ Flasch verkehrt rum na, dass dia Reschde zammaloffa und leicht naus gonnt. „Nix do!“hot si a cleverer Duschgel-Herschdeller denkt und da Deckel von dr Flasch abgrundet, dass’ nimme aufn Kopf schdanda ka und dia nechschda Flasch schneller kofft wird. Do hot er aber net mit mir, schprich, dem gemeinen Riaser grechnet: I hab die Flasch zwischa Shampoo und Duschwand eiklemmt, da letschta Reschd rausg’holt und beim nächschda Mol a andra Marke kofft.

Aber i will ja net nur auf di Herschdeller rumreita. Wann a Verpackung in Ordnung isch, gibt’s ja oo no des Ladapersonal, des wo no alles meegliche versaua ka (natierlich net in meim Lada). Do hab i zum Beischpiel amole a Hörschpiel-CD koffa wolla. Natierlich wollt i wissa, um was es in dr Gschicht got, do drzua hot dr Herschdeller exschdra hinda a Inhaltsangabe naufdruckt. Dia hot aber nix gnutzt, weil dia Fachverkäuferin ihr riasagroaßes Etikett mit Preis, Titel, Schdrichcode und sonschdwas genau do draufbabbt hot – genau wia bei alle andre CDs oo. Es isch dann ja net nur, dass ma halt des Sach widder zruckschdellt. Ma ka si denka, dass ma bei so’rer Gleichgültigkeit gar net erschd mit Probleme zu deane Leit komma braucht.

Wia in deam Lada, wo i amole a kaputte Musik-CD umtauscha wolld: „Geöffnete Verpackungen dürfen wir nicht umtauschen“, hot do dia Verkeiferin g’sagt. „Ja, aber, i hab’s doch erschd aufmacha müaßa, um zum merka, dass es net in Ordnung isch“, hab i g’jammert. Vorschrift isch Vorschrift, hot’s unerbittlich g’hoißa.

Dass es koi Vorschrift gibt, jemols widder in dean Lada zum ganga, isch dera ja wurschd. Im Gegadoil, no hot’s scho weniger Ärbat. D’r Tandler