Die Riesenbaustelle wächst
Arbeiten im „Wörnitzpark“für die Landesgartenschau schreiten stetig voran
Wassertrüdingen Acht Wochen nach der ersten offiziellen Baustellen führung zur Hochwasser frei legung Wassertrüdingens und Baumaßnahmen für die Landes gartenschau fand die zweite Baustellen führung erneut mit dem Wasser wirtschaft samt (WWA) Ansbach und der Landesgartenschau gesellschaft statt. Etwa 50 interessierte Bürger konnten den Baufortschritt im „Wörnitzpark“und vor allem am Klingenweiher bis zur Deponie feststellen, denn hier war vor acht Wochen wenig von einer„ Landes gartenschau“zusehen. Nach gleichem Ablauf, jedoch wesentlich besserem Wetter, verlief die jüngste Baustellen führung mit Ausgangspunkt an der Heu brücke am Festplatz. Jan-Ulrich Job, Projektleiter des WWA für die Wassertrüdinger Baumaßnahme, führte die Gruppe an den Mittelpunkt der Hochwasser frei legung mit Verlegung desWörnitzv er laufsun derläuterte au feiner Bau maschine stehend die durchgeführten und geplanten Maßnahmen.
Der Hochwasserschutz sei in fünf Bauabschnitte gegliedert, wovon der erste bereits fertiggestellt, der zweite im Bau befindliche Abschnitt „der komplexeste“sei, der dritte Abschnitt über den Festplatz im November beginnen werde und die weiteren zwei Bauabschnitte sich bis zur Staatsstraße nach Oettingen erstrecken. Trotz der archäologischen Funde zweier Fischreusen, die vom Denkmalamt als „bayernweit einmaligen Fund“eingestuft wurden, seien die Baumaßnahmen im Zeitplan. Während der Bergung der archäologischen Schätze wurden laut Job Bauarbeiten an anderer Stelle vorgezogen und somit hätten sich nahezu keine Verzögerungen ergeben. Jan-Ulrich Job erläuterte das Zusammenspiel der künftigen vier Schöpfwerke in der Hochwasserfreilegung, die Überwindung der Höhendifferenz von 1,65 Meter im neuen Flusslauf durch die Fischaufstiegshilfen, bedankte sich ausdrücklich für den Einsatz vom Fischereiverein bei der Bergung von über 17 000 Muscheln im Mühlweiherareal und erklärte die notwendige Ausführung des Hochwasserdeichs als Mauer an der Nahtstelle zur Heubrücke. Die Fertigstellung für den gemeinsamen Bereich mit der Landesgartenschau in den zwei Deichabschnitten schätzte Job für Mitte kommenden Jahres ein. Viele Baumaßnahmen können jedoch koordiniert oder parallel laufen, sodass keine Zeitverzögerung für die Ge- staltungsmaßnahmen im „Wörnitzpark“und Ausstellungsgelände entstehen werden.
Auf Nachfrage bezifferte Job die Gesamtkosten für fünf Bauabschnitte auf 8,3 Millionen Euro. Die Stadt erhalte für vier Bauabschnitte einen Zuschuss von 65 Prozent und dies könne auch in langfristigen Pflegemaßnahmen oder Grundstücksausgleich gegengerechnet werden. Die Gruppe übernahm anschließend Robert Sitzmann, Geschäftsführer der Landesgartenschau, und wegen der einbrechenden Dunkelheit wurde direkt im Klingenweiherareal mit der Deponieumgestaltung gestartet. Modelliert werde derzeit der Klingenweiher, bei dem die Uferlinie etwa fünf Meter in Richtung der Häusersiedlung gerückt werde. Genügend Platz sei für den Spazierweg vorhanden. Die Gründungen für den Weihersteig seien bereits fertiggestellt, und so lässt sich die verschlungene Führung von der „See- rose“im Klingenweiher bis zur „Bergrose“auf dem Deponiehügel erahnen. Der 1,5 Meter breite und etwa 900 Meter lange Weihersteig erhält eine gold-schimmernde Brüstung aus Messing, gleich der Verkleidung des Münchner Lenbachhauses. Sitzmann führte die Gruppe entlang des naturbelassenen Geländes mit Erläuterungen zu Schutzmaßnahmen für Zauneidechse und Laubfrosch, entlang der Streuobstwiese mit geplantem Gebäude bis zur neugestalteten Deponie und dem Aussichtshügel, jedoch stellte sich hier zu fortgeschrittener Stunde schon Dunkelheit ein. Der Geschäftsführer der Landesgartenschau hatte auf einen Sonnenuntergang gehofft, aber nur der Blick zum Hesselberg war gewährleistet. In diesem Jahr wird es voraussichtlich noch eine Führung geben und weitere im kommenden Jahr. Bis auf den straffen Zeitplan wurde aus der Gruppe keine Skepsis über die Baumaßnahmen geäußert. Im Gegenteil, eine „Aufwertung für Wassertrüdingen“wurden die Umgestaltungsmaßnahmen beschrieben, eine „sagenhafte Chance“oder „beeindruckend, was bereits erreicht wurde“, lautete das Fazit aus der Gruppe.