Kein klassisches Unternehmen
Das Maßnahmenpaket des gKUVerwaltungsrates zur Verbesserung der personellen Ausstattung des Pflegebereiches in den Kreiskliniken ist bemerkenswert. Und dieses gleich auch noch mit einer Million Euro auszustatten, zeigt eine wichtige Weichenstellung. Auch die begleitenden Vorschläge sind zielführend und richtig. Inzwischen scheinen die Verantwortlichen des gKU einschließlich der Verwaltungsratsmitglieder verstanden zu haben, dass ein Kommunalunternehmen keinen klassischen Wirtschaftsbetrieb verkörpert, der darauf ausgelegt ist, möglichst satte Gewinne in der Bilanz auszuweisen. Beim gKU handelt es sich vielmehr um ein Sozialunternehmen, das in erster Linie seinen Schwerpunkt auf das „Soziale“legen sollte. Dabei muss es zuallererst um das Wohl der Patienten in den Kliniken gehen, aber ebenso um das der dort Beschäftigten. In den zurückliegenden Jahren richteten die Entscheidungsgremien ihr Hauptaugenmerk auf die Sanierung der gKU-Finanzen. Dies war nach dem Desaster des Jahres 2012 sicher notwendig und ist inzwischen auch gelungen. Die beiden Vorstände Jürgen Busse und Roland Buchheit haben hier gute Arbeit geleistet.
All das hätte jedoch die gKUFührung nicht daran hindern sollen, sich gleichzeitig um die seit geraumer Zeit bekannten personellen Pflege-Engpässe, insbesondere im Donauwörther Krankenhaus, mit dem Nachdruck zu kümmern, was angesichts der Problematik angebracht gewesen wäre. Hinweise auf den Ernst der Lage gab es genug – sowohl seitens der Arbeitnehmervertreter, als auch von einigen wenigen aufmerksamen Verwaltungsräten. Deren Warnungen vor zu erwartenden massiven Schwierigkeiten in der Pflege verliefen weitgehend im Sande. Beim Vorstand stand das Thema zwar auf der Agenda, aber immer wieder wurde auf den leer gefegten Stellenmarkt und die nach wie vor angespannte finanzielle Lage des Kommunalunternehmens verwiesen.
Wie so oft in der Politik, hat sich auch im aktuellen Fall des gKU einmal mehr gezeigt, dass die Verantwortlichen erst einem öffentlichen Druck ausgesetzt werden müssen, um die notwendigen Schritte zu praktischen Lösungsansätzen einzuleiten.