Eine neue Krankenpflegeschule
Landrat Rößle hofft, dass der Freistaat die Kliniken künftig besser unterstützt
Landkreis Um die künftigen finanziellen Herausforderungen im gemeinsamen Kommunalunternehmen (gKU) meistern zu können, setzt Landrat Stefan Rößle auf die Hilfe des Freistaates Bayern. Nach der fünfstündigen Verwaltungsratssitzung am vergangenen Wochenende forderte der Landkreischef bei einer Pressekonferenz eine deutlich höhere Krankenhausförderung in den kommenden Jahren. Als Vorsitzender der Kommunalpolitischen Vereinigung der CSU (KPV), habe er sich für eine Erhöhung der Finanzmittel um 140 Millionen Euro im kommenden Jahr zum Bau und zur Ausstattung von Krankenhäusern ausgesprochen. Seit 2013 gewähre der Freistaat dafür jährlich 500 Millionen.
Kommunale Kliniken, wie die im Landkreis Donau-Ries, sicherten maßgeblich die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum, sagte Rößle. Daneben seien sie wichtige Arbeitgeber vor Ort. Neben einer modernen und dem medizinischen Fortschritt angemessenen Ausstattung der Häuser würde auch die Aufrechterhaltung von guten Arbeitsbedingungen für das Personal hohe Kosten mit sich bringen. Der Landrat zielte damit nicht zuletzt auf die vom gKU-Verwaltungsrat beschlossene eine Million Euro für das Pflegepersonal in diesem und im kommenden Jahr ab.
Kritik an den Ärzten in der Klinik
Übereinstimmend betonten die Teilnehmer des Pressegespräches, dass die Vorschläge zur Verbesserung der Pflegesituation speziell in der Donau-Ries-Klinik Donauwörth nur dann erfolgreich umgesetzt werden könnten, wenn auch die Ärzteschaft konstruktiv mitarbeite. Auch sollten die Mediziner dem Pflegepersonal auf den Stationen auf Augenhöhe gegenübertreten, meinte der Personalratsvorsitzende am Krankenhaus Donauwörth, Wolfgang Ullrich.
Wie in diesem Zusammenhang zu erfahren war, wurde während der Verwaltungsratssitzung auch das Verhalten mancher Ärzte im Umgang mit den Beschäftigten im Pflegebereich thematisiert. Diese würden gegenüber den Schwestern und Pflegern bisweilen eine gewisse Arroganz an den Tag legen und respektvolle Umgangsformen vermissen lassen, hieß es.
Weiter gab der Landrat bekannt, dass das Kommunalunternehmen 2018 eine neue Krankenpflegeschule auf dem Gelände der DonauRies-Klinik in Donauwörth bauen wolle. Derzeit erfolge die Ausbildung noch in Räumen der HeiligKreuz-Realschule. Vor dem Hintergrund des Personalmangels in der Pflege setzte das gKU künftig verstärkt auf den eigenen Nachwuchs. Rößle bezifferte die Kosten für das Vorhaben auf rund zwei Millionen Euro brutto. Vom Freistaat sei eine hohe Förderung zu erwarten.