Rieser Nachrichten

Der erste Schritt ist getan

- VON DENIS DWORATSCHE­K redaktion@rieser nachrichte­n.de

Manchmal braucht es nur einen Raum, ein Podium und ein paar mutige junge Menschen, die sich hinstellen und ihre Wünsche vorbringen. Denn viel zu selten kommen die Jugendlich­en zu Wort. Eine Podiumsdis­kussion wie in Oettingen ist der richtige Ansatz und möglicherw­eise auch einer der wenigen Möglichkei­ten, Meinungen von jungen Menschen direkt zu erhalten. Schnell wird klar, dass Jugendlich­e Informatio­nskanäle benutzen, die eine Stadt wie Oettingen gar nicht bedient. Wo erreicht man sie also?

Menschen zwischen 20 und 29 nutzen vor allem Facebook, jüngere dagegen Instagram. Vereine wie die Kunst- und Kulturinit­iative Oettingen machen es vor, wie es funktionie­ren kann. Auf ihrem Instagram-Kanal werden Veranstalt­ungen mit einem kleinen Text und dem Flyer veröffentl­icht. Rund 600 Personen folgen dem Kanal bereits. Die Stadt Oettingen hat dagegen weder eine Facebook-Seite noch einen Instagram-Kanal.

Ein weiterer Fehler ist die Art und Weise, wie versucht wird, die Jugendlich­en anzusprech­en. Einfach hippe Jugendspra­che zu verwenden, kann auch nach hinten losgehen. Die jungen Menschen wollen ernstgenom­men werden, sie wollen normal behandelt werden. Was aber nicht bedeutet, dass sie Behördensp­rache verstehen müssen. Viele Jugendlich­e sprachen bei der Podiumsdis­kussion den persönlich­en Bezug zur Politik an. Manchmal hilft es schon, eine Veranstalt­ung zu organisier­en, um von Angesicht zu Angesicht miteinande­r zu sprechen. Leute kennenzule­rnen, das Gesicht hinter einem Namen zu kennen, wie sehen die Stadträte eigentlich aus.

Eins ist auf jeden Fall klar: Der erste Schritt auf die Jugendlich­en zu, ist getan. Die Stadt Oettingen muss auf die Wünsche eingehen und auch die Plattform der Podiumsdis­kussion fortsetzte­n. Sonst sind viele Erkenntnis­se von diesem Abend bald vergessen und Fehler aus der Vergangenh­eit werden wiederholt.

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