In 1:34 auf den Daniel gespurtet
Thomas Dold rennt die Stufen des Nördlinger Wahrzeichens nach oben
Nördlingen Die ersten Meter nach oben führt eine steinerne Wendeltreppe. Und spätestens nach der merkt der Durchschnittsbürger, dass das Besteigen des Daniels mit ein bisschen Mühe verbunden ist. Mehrere Minuten dauert es bei den meisten, bis sie den Kranz des Nördlinger Wahrzeichens erklommen haben und die Aussicht über das Ries genießen können. Thomas Dold bewältigte die mehr als 300 Stufen gestern Vormittag in gerade einmal einer Minute und 34 Sekunden – unter dem lauten Jubel Nördlinger Lauffreunde.
Dold war zusammen mit Anna und Lisa Hahner am Wochenende nach Nördlingen gekommen. Er trainiert die Marathon-Zwillinge und gab den Mitgliedern des Nördlinger Lauftreffs wertvolle Tipps zu Laufstil oder Trainingsgestaltung. Dass die fruchten können, zeigen nicht nur die Erfolge der HahnerSchwestern. Dold selbst ist sehr erfolgreich, er ist mehrfacher Weltmeister im Rückwärtslaufen. Zuletzt gewann er im Juni dieses Jahres den Treppenlauf auf das One Trade Center in New York. 2226 Stufen und 407 Höhenmeter musste Dold dort überwinden, ein bisschen mehr als zwölf Minuten brauchte er dafür, wie er auf seiner Homepage berichtet – der Sieg bei diesem Rennen.
Der Daniel ist „nur“90 Meter hoch. Dafür biete der alte Turm ganz andere Herausforderungen, sagt Dold. Anders als bei Bürokomplexen seien die Treppen unterschiedlich hoch und doch recht steil: „Das ist koordinativ eine richtige Herausforderung. Da wird einem nicht langweilig.“
Und ob es viele Treppenläufe gibt, nach denen sich der Athlet erst einmal in ein Gästebuch einträgt, ist auch fraglich. Dold war übrigens mit seiner Zeit zufrieden, meinte jedoch: „Da ist noch ein bisschen Luft.“