Manfred Seel kritisiert SPD
Das Mitglied des Verwaltungsrates wirft den Sozialdemokraten „Populismus“in der Debatte über die Pflegekräfte vor
Landkreis Die Kreistagsfraktion der SPD fordert, wie berichtet, dass in der kommenden Sitzung des Kreistags die Situation an den drei Krankenhäusern im Landkreis beim nichtärztlichen Personal, vor allem in der Pflege, ein Schwerpunktthema sein soll. Die Mitarbeiter klagen über Personalmangel und viele Überstunden. Über die Stellungnahme der Sozialdemokraten und deren Aussage: „Höchste Zeit, dass der Verwaltungsrat jetzt endlich reagiert“, ist Manfred Seel erstaunt. Er sitzt im Verwaltungsrat des gemeinsamen Kommunalunternehmens (gKU) und ist auch Kreisrat für Die Linke. „Die SPD ist im gKU-Verwaltungsrat vertreten. Allerdings habe ich in den vergangenen Jahren nicht viel an kritischen Anmerkungen zu diesem Thema gehört.“Auch habe die Partei keine entsprechenden Anträge in dem Gremium eingereicht. Er sei es gewesen, der in der vergangenen Verwaltungsratssitzung den Antrag stellte, ein Gespräch mit der Personalratsvertretung und dem gKU-Verwaltungsrat einzuberufen, so Seel. Die Idee habe Landrat Stefan Rößle dann aufgegriffen. Daneben sei beschlossen worden, dass jeweils eine Million Euro für die Jahre 2018 und 2019 für mehr Personal freigegeben und zwei Millionen Euro in den Aufbau einer Krankenpflegeschule investiert werden sollen. Auch deswegen sei die Kritik der Sozialdemokraten zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu verstehen.
Seel greift in seiner Stellungnahme die frühere SPD-Fraktionsvorsitzende Ursula Straka an. Sie sei es, die „Populismus“betreibe. Die „unqualifizierte Kritik“komme nicht von den SPD-Mitgliedern im Verwaltungsrat des gKU, so der Politiker der Linken. Er verweist zudem darauf, dass der Schlüssel von einer Fachkraft für zehn Patienten in Nördlingen weitgehend eingehalten und in Oettingen um mehr als 50 Prozent unterschritten werde.
Disqualifizierend sei auch die Frage der Sozialdemokraten, wie viele Mitarbeiter in den Krankenhäusern und Seniorenheimen des gKU arbeiten. „Im letzten Jahresabschluss, der auch der SPD vorliegt, kann jeder nachlesen, dass die Gesamtzahl der Beschäftigten bei etwa 1200 Mitarbeitern mit Teilzeitkräften liegt“, so Seel. Der allgemein herrschende Pflegemangel in Deutschland habe seit Mitte des Jahres auch das gKU sehr stark betroffen. Auch darüber sei aber in den Gremien informiert worden, schreibt er weiter. Wenn die Sozialdemokraten zudem erklären, dass sie keine schwarze Null auf Kosten des Personals und der Patienten wollen, so seien dies „olle Kamellen“. Genau diesen Weg gehe der Verwaltungsrat mit der beschlossenen Aufstockung des Personals und dem Abbau der Überstunden des Personals, die höchste Prämisse hat.