Alles andere als kopflos
Nördlinger Angels gewinnen auch ihr drittes Heimspiel und behaupten den dritten Tabellenplatz. Dabei bedeutet ein überragendes erstes Viertel bereits die Vorentscheidung
Nördlingen Im dritten Heimspiel der Saison holten die TH Wohnbau Angels ihren dritten Heimsieg. Mit 85:78 fuhren die Nördlinger erneut einen überzeugenden Sieg ein und setzten sich damit im Vorderfeld der Tabelle fest. Überragende Spielerin bei den Rieserinnen war US-Point Guard Jen Schlott mit 21 Punkten, vier Assists und drei Rebounds. 31 Punkte durch das kanadische Power-Duo Hill/Pierre-Louis, deren sensationelle 23 Rebounds und das „Double-Double“der erst 17-jährigen Luisa Geiselsöder ragten außerdem aus einer hervorragenden Teamleistung heraus.
Nach der unnnötigen Niederlage in Heidelberg hatten sich Schlott und Co. einiges vorgenommen. Insbesondere Sami Hill und Aleksandra Racic brannten darauf, ihre schwache Vorstellung vor einer Woche vergessen zu machen und zündeten gleich zu Beginn des Spiels ein Offensiv-Feuerwerk. 11 der 15 Punkte zum 15:6 gingen auf das kanadischserbische Duo. Auch als Coach Bär zu wechseln begann, spielten seine Mädels weiter wie aus einem Guss. Die neue Kapitänin der Angels, Laura Geiselsöder, kam ins Spiel, versenkte erst einen Floater, dann einen Dreier, und danach zwei Freiwürfe. Beim 32:14 nach dem ersten Viertel konnten einem die Hallenser fast leid tun. Die Spielfreude und das Selbstbewusstsein der Rieserinnen waren geradezu ansteckend und übertrugen sich auch auf die trotz des herrlichen Herbstwetters erfreulich zahlreichen Zuschauer.
Dass nach einer Phase der spielerisch leichten Überlegenheit die Spannung abfällt und der Gegner aufholt, ist ein häufig zu beobachtendes Phänomen im Basketball. So auch beim Match der Angels gegen die Lions. Der 18-Punkte-Vorsprung bröckelte, auch weil Halle jetzt defensiv deutlich aggressiver agierte, doch ein zweistelliger Vorsprung hatte Bestand. Mit 48:35 ging es in die Pause und die Nördlinger Basketballfans hatten bis dahin ein erfrischendes und hochklassiges Bundesliga-Spiel gesehen mit hohen Trefferquoten und deutlicher Reboundüberlegenheit (30:15) der Gastgeber.
Einem komplett ausgeglichenen dritten Viertel, in dem die zweistellige Führung der Gastgeber Bestand hatte, sollte ein letzter Spielabschnitt folgen, in dem beide Teams noch einmal ihre ganze Konzentration aufbringen wollten. Die Lions hatten sich noch lange nicht aufgegeben und sie schafften es tatsächlich, den Rückstand unter die ominöse zweistellige Grenze zu drücken. (66:57, 34. Minute). Doch die Antwort der Angels kam postwendend. Von wem sonst als der an diesem Nachmittag überragenden Jennifer Schlott. Die Co-Spielführerin bestimmte das Tempo des AngelsSpiels, gab die entscheidenden Pässe und scorte in ihrer unnachahmlichen Art selbst, wenn es eben sein musste. Kim Pierre-Louis bestätigte ihre Position als Toprebounderin der 1. Bundesliga und pflückte an diesem Nachmittag unglaubliche 23 Abpraller vom Brett.
Mit vier Siegen aus fünf Spielen liegen die Angels nunmehr auf dem geteilten Tabellenplatz zwei, sehr zur Freude ihrer zahlreichen Fans und es scheint, als steuere man einer Saison entgegen, wo der Blick nicht bange nach hinten gerichtet bleiben muss. Am nächsten Sonntag beim Aufsteiger in Göttingen heißt es konstant zu bleiben und mit Selbstvertrauen sowie Konzentration weitere Punkte zu sammeln.
Für die Angels spielten: Jennifer Schlott (21/1 Dreier), Kimberley Pierre Louis (14, 23 Rebounds), Pauline Stein meyer, Anni Mäkitalo (3/1), Amenze Oba nor (2), Aleksandra Racic (11/1), Saman tha Hill (17/3), Luisa Geiselsöder (10, 10 Rebounds), Carina Högg (1, 4), Laura Geiselsöder (6), Katharina Schenk.
Bei Halle fielen auf: Shumpert (33) und Hrynko (11)