Hilferuf zu spät gehört
Es ist nicht das erste Mal, dass eine Station des gKU vorübergehend abgemeldet werden musste. Gibt es akute Krankmeldungen in Verbindung mit einem Personalengpass, ist die Entscheidung auch richtig, keine medizinischen Eingriffe vorzunehmen, wenn die Sicherheit der Patienten dadurch beeinträchtigt wird. So weit darf es aber gar nicht erst kommen.
Gerade im Hinblick auf die immer lauter gewordenen Hilferufe des Pflegepersonals an den drei Kreiskliniken wirkt das Abmelden von Chirurgie und Gynäkologie am Nördlinger Stift über das Wochenende stark nach. Denn als werdende Mutter noch einen kurzfristigen Krankenhauswechsel verdauen zu müssen, schafft großen Ärger. Ärger, der vermutlich hätte verhindert werden können, wenn schon viel früher die Sorgen der Pflegekräfte gehört und Lösungen gefunden worden wären.
Bei den Verhandlungen sollten Landrat Stefan Rößle und der gKU-Vorstandsvorsitzende Jürgen Busse die Finanzen weiter hinter die Menschen stellen und den Forderungen der Personalräte folgen. Die Auswirkungen eines weiteren Weghörens wären gravierend. Ein Krankenhaus mit grundsätzlich gutem Ruf sollte nicht durch Versäumnisse in der Personalpolitik Ansehen einbüßen. Gut, dass auf dem kleinen Dienstweg bereits Umstellungen vorgenommen werden.