Rieser Nachrichten

Ordnung schaffen in der grünen Oase

Der Verschöner­ungsverein will den Schneidt’schen Garten an der Deininger Mauer angehen. Was dort verändert werden soll und wie viel das die Stadt kosten könnte

- VON MARTINA BACHMANN

Nördlingen Die verwittert­e Brettertür steht offen. Doch man muss erst einmal ein paar Schritte in den Schneidt’schen Garten machen, zwischen den beiden Bäumen hindurchge­hen, um die Bank auf der linken Seite zu entdecken. Die hat zwar ihre besten Tage schon hinter sich. Doch es lässt sich noch immer wunderbar auf ihr verweilen, mit Blick auf die alte, riesige Eiche, deren dicke Äste sich scheinbar dem Himmel entgegenwi­nden. Der Schneidt’sche Garten, mitten in Nördlingen an der Deininger Mauer gelegen, ist ein ruhiger Ort, an dem man Lesen, Yoga machen oder schlicht nachdenken kann. Doch das Stückchen Grün hat durchaus noch Potenzial. Nicht nur wegen der verwittert­en Holzbänke. Der Verschöner­ungsverein Nördlingen will sich nun des Gartens annehmen.

Dessen Vorsitzend­e ist Susanne Vierkorn. An diesem Morgen sitzt sie auf jener Bank, vom Eingang gesehen links, und erzählt, wie es zu diesem Projekt kam: Vor einiger Zeit traf sie Wolfgang Winter (Vor- standsvors­itzender der Sparkasse Nördlingen) privat beim Getränkeei­nkauf. Der habe sie auf den Garten angesproch­en und meinte, in dem müsste man doch mal aufräumen. Ein Vorschlag, der Vierkorn gefiel – genauso wie der grüne Fleck mitten in der Stadt selbst. Und deshalb soll aus dem Schneidt’schen Garten auch keine schmucke Parkanlage werden. Viel mehr wollen Vierkorn und ihre Mitstreite­r dort Ordnung schaffen und vielleicht die eine oder andere Verbesseru­ng erzielen.

Mit im Boot ist unter anderem Kreisgarte­nfachberat­er Paul Buß, berichtet Vierkorn. Er habe einen Plan erstellt, wie der Garten künftig aussehen solle. In Richtung Deininger Tor sieht Buß einen weiteren Zugang vor. Die überwiegen­de Zahl des teils sehr alten Baumbestan­ds soll erhalten bleiben. Lediglich vom Eingang aus gesehen rechts sollen wenige Bäume entfernt werden, schlägt der Kreisgarte­nfachberat­er vor. Auf der gegenüberl­iegenden Seite, hinter der besagten Bank, stellt sich Buß ein Staudenbee­t vor. Zudem könnten drei Fundamente entstehen, auf denen man Kunstob- jekte ausstellen könnte, sagt Vierkorn.

Der Verschöner­ungsverein allein kann dieses Projekt nicht stemmen – trotz großzügige­r Unterstütz­ung, unter anderem von der Sparkassen­stiftung. Denn die Wege sollen auch verbessert werden, bislang sind sie uneben und aus einzelnen Platten gelegt. Stadtbaume­ister Hans-Georg Sigel stellte in der vergangene­n Bauausschu­sssitzung vor, was im Schneidt’schen Garten getan werden soll und wie viel Geld das die Stadt kosten könnte. Rund 60000 bis 80000 Euro betrage der Anteil Nördlingen­s, sagte er, doch rund 60 Prozent davon könnten mit Städtebauf­ördermitte­l gedeckt werden, wenn der Antrag positiv beschieden wird. Damit müssten noch lediglich 25000 bis 32000 Euro im Etat gestemmt werden.

Die Vertreter der verschiede­nen Fraktionen begrüßten den Vorschlag, Thomas Knie (CSU) sagte beispielsw­eise: „Die Idee ist super, das ist ein schöner Garten.“Thomas Mittring (Stadtteill­iste) befürchtet­e allerdings, dass das Projekt teurer werden könnte. Rita Ortler (SPD) wünschte sich einen Durchgang in Richtung Stadt. Den könnten sich die Eigentümer des angrenzend­en Grundstück­s nicht vorstellen, antwortete Oberbürger­meister Hermann Faul. Der Haupt- und Finanzauss­chuss muss dem Projekt noch zustimmen.

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Fotos: Szilvia Izsó Der Schneidt’sche Garten an der Deininger Mauer soll verschöner­t werden. Der Verschöner­ungsverein, dessen Vorsitzend­e Susanne Vierkorn ist, hat sich des Projekts ange nommen.
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Die Bäume im Garten sind teils sehr alt, sie sollen überwiegen­d bleiben.

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