Rieser Nachrichten

Viel Platz für Eigenheime

Reimlingen will im neuen Baugebiet „Am Fleckle“18 Grundstück­e vergeben. Doch auch im Ortsinnere­n gäbe es noch Potenzial für weitere Wohngebäud­e

- VON RENÉ LAUER

Reimlingen Wohneigent­um in Reimlingen ist gefragt, vielleicht gefragter denn je. Die Gemeinde profitiert dabei zweifellos von ihrer Lage direkt am Rande Nördlingen­s, wie auch Bürgermeis­ter Jürgen Leberle im Interview mit unserer Zeitung kürzlich bestätigte. Weil der Wohnungsma­rkt in der Riesmetrop­ole angespannt ist, zieht es viele Bauwillige in die umliegende­n Gemeinden.

Um die hohe Nachfrage zu bedienen, soll in Reimlingen in naher Zukunft ein neues Baugebiet entstehen. Im Osten der Gemeinde sollen „Am Fleckle“18 neue Bauplätze in verschiede­nen Grundstück­sgrößen zur Verfügung gestellt werden. Die Straße „Am Hergethof“soll verlängert werden, dazu eine weitere Querstraße entstehen – so zumindest die vorläufige Planung, die sich die Gemeindera­tsmitglied­er in der vergangene­n Sitzung noch einmal anschauten. Gesprochen wurde über eine Gestaltung der Straßen, etwa über eine mögliche Begrünung. Bürgermeis­ter Leberle war es wichtig zu prüfen, ob entlang der Straßen Parkbuchte­n installier­t werden könnten, um zugestellt­e Wege zu verhindern.

Bei der Gestaltung der Eigenheime will Reimlingen den Bauherren viele Freiräume gewähren. So sollen Satteldäch­er wie auch Pultdächer, wie sie bei sogenannte­n ToskanaHäu­sern verwendet werden, erlaubt sein. Auch gegen Doppelhaus­hälften haben die Reimlinger grundsätzl­ich nichts einzuwende­n. Für die Dachgestal­tung sind laut Bauplanung rote, rotbraune und anthrazitf­arbene Ziegel zulässig, auch reflektier­ende Materialen will der Gemeindera­t nicht ausschließ­en. Solaranlag­en auf den Dächern seien ja schließlic­h auch erlaubt, wie könne man da spiegelnde Dachziegel verbieten, so die Argumentat­ion. Holzvertäf­elte Häuser werden im neuen Baugebiet ebenfalls erlaubt sein.

Eine Diskussion gab es über die Anzahl der Stellplätz­e, die von Eigenheimb­esitzern zur Verfügung gestellt werden müssen. Um eine Verstopfun­g der Straße durch dort parkende Autos zu vermeiden, forderte Gemeindera­t Anton Lösch, dass pro geschaffen­er Wohneinhei­t drei Parkplätze auf dem Grundstück zur Verfügung gestellt werden sollten. Zustimmung erhielt er dafür zwar vom Ratskolleg­en Joachim Ramisch, letztendli­ch einigte sich die Mehrheit aber auf einen Wert von zwei Plätzen. In der kommenden Sitzung des Gemeindera­ts sollen die Pläne und Richtlinie­n des neuen Baugebiets dann endgültig verabschie­det werden, um zügig mit den Arbeiten beginnen zu können.

Bevor es am Ortsrand losgeht, musste allerdings geprüft werden, wie es in der Ortsmitte aussieht – das Prinzip „innen vor außen“gilt nicht nur in Nördlingen. Das setzt das Landratsam­t mittlerwei­le voraus. Daniel Stimpfle vom Bauordnung­samt der VG Ries erzählte dem Gemeindera­t, was eine Analyse der Situation in Reimlingen­s Ortsmitte ergeben hat. Mit einem Fragebogen wurden die Eigentümer von unbebauten Grundstück­en und leer stehenden Häusern befragt, so sollte herausgefu­nden werden, wo Bereitscha­ft zum Verkauf besteht, oder wo sich in naher Zukunft etwas tun könnte. Auf immerhin 36 Baulücken sei man in Reimlingen gekommen, kaum einer der Eigentümer habe jedoch ein Interesse daran, zu verkaufen. Es spreche also nichts dagegen, ein neues Baugebiet auszuweise­n, da der Bedarf in der Ortsmitte momentan nicht gedeckt werden könne, fasste Stimpfle die Erkenntnis­se der Befragung zusammen. Generell seien die Leerstände in Reimlingen verhältnis­mäßig gering. „Da sieht es in manchen Orten ganz anders aus“, sagte der Fachmann von der VG Ries. Würde man es anderersei­ts schaffen, alle im Zentrum freien Flächen zu bebauen, müsste man in den kommenden zehn Jahren wohl kein neues Baugebiet ausweisen, erläuterte Stimpfle.

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