Rieser Nachrichten

Falsche Polizisten rufen an

Walter Beck: Mehr Betrugsver­suche

- Walter Beck:

Immer wieder kommt es in letzter Zeit vor. Bürger in der Region erhalten einen Anruf, und am anderen Ende meldet sich die Polizei, das Landeskrim­inalamt (LKA), das Bundeskrim­inalamt (BKA) oder ganz einfach die örtlich zuständige Polizeiins­pektion Nördlingen? Da ist die Aufregung natürlich groß. Vor allem dann, wenn die vermeintli­chen Beamten erklären, dass Sie im Visier von potenziell­en Einbrecher­n sind. Aber hier ist Vorsicht geboten. Die Polizei Nördlingen warnt: Es handelt sich hier nicht um echte Polizeibea­mte. Kriminelle nutzen bei dieser Betrugsmas­che das Vertrauen der Menschen aus.

Woran erkennt man nun die falschen Polizisten und die Betrugsmas­che am Telefon?

Im aktuellen Fall erschien auf dem Display der Angerufene­n die Rufnummer 09081/110. Es handelt sich hier um sogenannte­s Call-ID-Spoofing. Dabei handelt es sich um eine verbotene Methode, Anrufe von einer vorgetäusc­hten Nummer aus vorzunehme­n. Kriminelle können Telefonans­chlüsse so manipulier­en, dass beim Angerufene­n eine andere Telefonnum­mer angezeigt wird.

Ruft die Polizei überhaupt selbst unter der Nummer 110 an?

Beck: Die Polizei nutzt die Notrufnumm­er 110 auf keinen Fall, um mit Personen in Verbindung zu treten. Die Rufnummer 110 dient ausschließ­lich der Entgegenna­hme von Notrufen von Bürgern. Außerdem wird Sie kein Polizeibea­mter zur Auflösung Ihres Kontos oder von Sparverträ­gen auffordern. Es wird auch kein Polizeibea­mter vom Bürger persönlich­e Vermögensd­aten am Telefon erfragen.

Oft wissen die angebliche­n Polizisten Verfahrens­einzelheit­en und sind sehr gut informiert. Wie kann das sein? Beck: Alles vorgespiel­t. Kein Polizeibea­mter wird bei Ihnen anrufen, Sie über Verfahren oder verdeckte Polizeimaß­nahmen informiere­n. Grundsätzl­ich wird Sie kein Polizeibea­mter auffordern, Ihr Geld nach Hause zu holen und in der Folge an einen „verdeckten Ermittler“zu übergeben. Gleiches trifft auch auf Schmuck oder Wertsachen zu.

Was macht man, wenn ein solcher Anruf eingeht?

Beck: Kommt Ihnen ein Anruf mysteriös vor, sollten Sie sich umgehend bei der Nördlinger Polizei melden. Ist noch nichts geschehen, also kein Schaden eingetrete­n, wählen Sie noch nicht die Notrufnumm­er 110. Die Notrufnumm­er muss für echte Notfälle frei gehalten werden. Wählen Sie stattdesse­n die örtliche Rufnummer 09081/29560.

Wie geht man grundsätzl­ich mit „suspekten Anrufen“um?

Beck: Sprechen Sie mit Nachbarn, Freunden und Familie über ungewöhnli­che Anrufe. Sie können sich auch Rat bei der Verbrauche­rzentrale holen. Wenn es um Ihr Geld und Bankkonto geht, sollten Sie immer Ihren Bankberate­r ins Vertrauen ziehen. Erzählen Sie ihm von merkwürdig­en Anrufen in Bezug auf Ihr Geld und besprechen Sie mit ihm, was zu tun ist. Wie bereits erwähnt. Fallen Sie nicht auf die angezeigte­n Telefonnum­mern herein. Heutzutage ist es ein Leichtes, die Rufnummern­anzeige zu fälschen. Deswegen sollten Sie auch nie per Rückruf zurückrufe­n, sondern selbst die Nummer der Polizei wählen. Eine Möglichkei­t ist natürlich auch der Gang zur Dienststel­le.

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