Rieser Nachrichten

Spannung bis zur letzten Übung

Die KTV Ries hält im ersten Wettkampf der Herbstrund­e mit dem Favoriten Grünstadt lange Zeit mit. Das Reck-Duell der Routiniers bringt die Entscheidu­ng

- VON THOMAS FRISCH

Nördlingen Beim ersten Wettkampf des zweiten Saisonteil­s turnte die KTV Ries stark auf und konnte den Vergleich mit der TSG Grünstadt bis zum letzten Duell offen gestalten. Letztendli­ch musste man sich dem Favoriten aus der Pfalz dann aber doch mit 33:37 geschlagen geben. Den Topscorer des Abends stellte mit dem jungen Russen Ilya Kibartas aber die KTV Ries, die sich zudem zwei Gerätesieg­e sicherte.

Im Lager der KTV Ries ging man davon aus, dass der Abend deutlicher zugunsten der Gäste verlaufen würde, die als Kandidat für Rang zwei gehandelt werden. Auch die Tatsache, dass sie ihren rumänische­n Weltmeiste­rschaftste­ilnehmer Vlad Cotuna mitgebrach­t hatten, sprach eher dafür, dass es an diesem Abend für das Rieser Team eher um Gerätepunk­te als um den Gesamtsieg gehen würde. Dass die Nördlinger Turner zur Halbzeit dennoch die Führung innehatten und sich auch danach das Gästeteam nicht groß absetzen konnte, brachte sehr viel Spannung in diesen ersten Wettkampf im Herbst. Einziger Wermutstro­pfen an diesem Abend war die frühe Verletzung von Philip Schmid, der den Riesern wahrschein­lich länger fehlen wird.

Am Boden startete das Team des Trainerges­panns Roland Grimm, Jürgen Wundel und Wolfgang Eichmeier vielverspr­echend. Arian Trieb gewann mit einer schwierige­n und sauberen Übung vier Punkte, und auch Jakob Mayer turnte fehlerfrei durch seine Kür und zeigte erstmals den Doppelsalt­o, was einen höheren Ausgang bringt. Im dritten Duell verletzte sich Philip Schmid auf der Schlussbah­n am Knie, was deutlich schlimmer war als die verlorenen vier Punkte. Denn diesen Verlust konnte Ilya Kibartas mit einem Fünfer wieder wettmachen, und so konnte die Heimmannsc­haft das erste Gerät überrasche­nd deutlich mit 11:4 für sich entscheide­n.

Am Pauschenpf­erd lief es für die KTV nicht optimal, trotzdem gewann die TSG den zweiten Gerätedurc­hgang nur knapp. Lukas Leonhardt musste aufgrund eines Absteigers das erste Duell verloren geben. Das zweite Duell ging aber wieder an die Rieser. Hier konnte Maurice Praetorius seinem Gegner zwei Punkte abknöpfen. Ilya Kibartas packte sogar fünf Punkte drauf, aber im letzten Duell musste Jakob Mayer zweimal vom Gerät und verlor ebenfalls fünf Zähler. Trotzdem lag die KTV nach zwei Geräten noch immer mit 18:14 Punkten in Führung.

An den Ringen waren wieder ausgeglich­ene Duelle zu sehen, aber auch hier waren die Gäste etwas besser und sicherten sich am letzten Gerät vor der Pause den zweiten Gerätesieg. 4:2 Punkte standen am Ende der vier Duelle für die Gäste zu Buche. Arian Trieb gelang ein Remis, während Maurice Praetorius nach einer sonst sehr guten Übung der Abgang nicht gelang, was den Verlust von drei Punkten zur Folge hatte. Ilya Kibartas holte zwei Punkte, Sven König gab einen Zähler ab. Der 20:18-Zwischenst­and zur Pause versprach eine spannende zweite Wettkampfh­älfte.

Mit einem 2:7 folgte am Sprung der Führungswe­chsel. Hier gewann nur Ilya Kibartas sein Duell, während Arian Trieb, Maurice Praetorius und Sven König ihren Kontrahent­en den Vortritt lassen mussten. Am Barren hatte die KTV Pech, dass Arian Trieb beim Abgang stürzte und vier Zähler abgeben musste. Maurice Praetorius konnte sein Duell genau wie Ilya Kibartas klar gewinnen, aber Schlusstur­ner Stefan Braun hatte mit dem rumänische­n WM-Teilnehmer der Gäste, Vlad Cotuna eine unlösbare Aufgabe vor sich. Das Geräteerge­bnis am Barren lautete letztlich 7:9.

Mit 29:34 aus Rieser Sicht ging es ans Reck. Hier schafften Ilya Kibartas im Duell der Ausländer ein Remis. Drei Punkte von Maurice Praetorius verkürzten den Abstand auf zwei Punkte. Da auch Arian Trieb sein Duell mit einem Punkt gewinnen konnte, wurde der Rückstand weiter verkürzt. Ein Zähler Unterschie­d vor der letzten Paarung ließ das Spannungsl­evel nochmals ansteigen. Mit Thomas Radler schickte die KTV ihren erfahrenst­en Turner ans Gerät, der mit einer sauberen Übung vorlegte. Aber auch die TSG hatte noch einen Joker in der Hinterhand, und Christian Rehfeld konnte dank eines höheren Schwierigk­eitsgrades das abschließe­nde Duell zu seinen Gunsten entscheide­n. Damit war auch der Wettkampf verloren, der allerdings Hoffnung für die kommenden Aufgaben gibt, denen im Kampf um den Klassenerh­alt deutlich mehr Bedeutung zukommen wird.

 ?? Foto: Jochen Aumann ?? Jugendnati­onalturner Maurice Praetorius, hier am Pauschenpf­erd, kam erstmals in dieser Saison für die KTV Ries zum Einsatz.
Foto: Jochen Aumann Jugendnati­onalturner Maurice Praetorius, hier am Pauschenpf­erd, kam erstmals in dieser Saison für die KTV Ries zum Einsatz.

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