Radfahren: Ordnungsamt interessiert sich nicht
Zum Bericht „Durchs kleine oder große Tor radeln?“in den Rieser Nachrichten am 11. Oktober:
Die Stellungnahme des Ordnungsamts zu dem von der SPD Nördlingen in den Stadtrat eingebrachten Antrag zur Verbesserung der Radwege außerhalb der Stadtmauern zeigt auf, dass das Thema die Verantwortlichen nicht interessiert. Dem Antrag der SPD ging eine zweijährige Phase des Beobachtens und viele Gespräche mit Bürgern voraus, die mit der Erkundungstour im September – mit Rädern – abschloss. Der Leiter des Ordnungsamts fuhr die aufgezeigten problematischen Stellen dagegen rasch mit dem Auto ab. Die Radwegführung und -nutzung von Schülern im Gebiet Augsburger Straße/OskarMeyer-Straße wurde zum Beispiel nicht gefunden. So lassen sich keine objektiven Erkenntnisse gewinnen. Die Aussagen ‘grundsätzlich gehört der Radfahrer auf die Straße’, ‘die Radler wollen sich nicht an die Verkehrsregeln halten’ und ‘die Gefährdung ist eine subjektive Empfindung’ verhöhnt die Sorgen und Nöte der vielen Bürger, die täglich von und in die Stadt auf den Ausfallstraßen und Tangenten unterwegs sind. Die große persönliche Resonanz und in verschiedenen Medien zum Thema lässt erkennen, dass eklatanter Verbesserungsbedarf besteht. Empfehlung: einmal auf der Nürnberger Straße stadtauswärts auf der Fahrbahn mit dem Rad zu fahren und dabei die subjektive Gefährdung des dichten Verkehrs neben Pkws und Lastwagen auszukosten.
Ein vorgesehener Arbeitskreis der Verwaltung ohne Beteiligung Betroffener wird sich voraussichtlich an theoretischen Fakten orientieren, die uns keine Verbesserungen bringen.
Fast jeder Radfahrer ist auch Autofahrer und umgekehrt, beide gehören auch zur Gruppe der Fußgänger.
Ein Ausspielen gegeneinander ist unsachlich. Von allen Verkehrsteilnehmern ist der durch eine Karosserie geschützte Autofahrer der Stärkste – soll das Recht des Stärkeren gelten? Luise Müller, Nördlingen