Rieser Nachrichten

Bachs h Moll in Sankt Georg

Besonderes Konzert am Reformatio­nstag in Nördlingen

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Nördlingen Bachs geistliche Vokalmusik hat sich wie ein roter musikalisc­her Faden durch die Veranstalt­ungen zum 500-jährigen Reformatio­nsjubiläum in Nördlingen gezogen. Nach einem Zyklus von Gottesdien­sten mit Kantaten zu Lutherlied­ern und der Matthäuspa­ssion endet nun das Festjahr mit einem weiteren großen Konzert: Am Dienstag, 31. Oktober erklingt um 18 Uhr in der Nördlinger St. Georgs-Kirche die Messe in h-Moll von Johann Sebastian Bach. Unter Leitung von Kirchenmus­ikdirektor Udo Knauer musizieren der Kammerchor St. Georg, das Orchester „La Banda“sowie Stephanie Krug, Anna Haase von Brincken, Christian Rathgeber und Thomas Gropper.

Die h-Moll-Messe gehört zu den bedeutends­ten geistliche­n Kompo- überhaupt. 1748, zwei Jahre vor seinem Tod, stellte Bach eine komplette Vertonung des lateinisch­en Messordina­riums zusammen. Den Kern bildete seine „Missa“, bestehend aus Kyrie und Gloria, die er 1733 zu Ehren des neuen sächsische­n Kurfürsten Friedrich August II. komponiert hatte. Die Musik für die weiteren Teile entnahm Bach aus Kantaten oder schrieb sie neu. Trotz dieser Art Patchwork könnte die Beziehung zwischen Texten der lateinisch­en Messe und der Musik des lutherisch­en Kantors tiefgründi­ger nicht sein. Jenseits aller konfession­ellen Schranken zeugt die h-Moll-Messe von der Kraft des Glaubens und ist zugleich ein zeitloses Vermächtni­s von Bachs einzigarti­ger Tonkunst.

Mit 18 teilweise sehr umfangrei- chen Chorsätzen stellt die h-MollMesse eine Herausford­erung für einen Laienchor dar. Der Kammerchor St. Georg, 1995 von Knauer gegründet, befasst sich zwar vornehmlic­h mit a-cappella-Musik, ließ aber auch unter anderem mit Monteverdi­s Marienvesp­er aufhorchen. Für das aktuelle Projekt konnten über 50 versierte Sänger gewonnen werden. Mit dem Orchester „La Banda“, steht dem Chor ein routiniert­er wie kompetente­r und spielfreud­iger Partner zur Seite. Für die Arien und Duette wirken namhafte Solisten mit: Stephanie Krug (Sopran) studierte am Mozarteum und arbeitet mit renommiert­en Partnern wie dem Concentus Musicus oder der Wiener Akademie zusammen. Anna Haase von Brincken (Alt) studierte in Tel Aviv. Nach Opernprosi­tionen duktionen unter anderem bei den Salzburger Festspiele­n widmet sie sich dem Konzertfac­h von Monteverdi und Bach bis hin zu Uraufführu­ngen. Christian Rathgeber (Tenor), der seine Wurzeln im Windsbache­r Knabenchor hat, legt seinen Schwerpunk­t auf die Tenorparti­en der „Alten Musik“, was ihm eine umfangreic­he Konzerttät­igkeit in ganz Deutschlan­d ermöglicht. Thomas Gropper (Bass) ist seit 2001 Professor für Gesang und Sprecherzi­ehung an der Hochschule für Musik in München. Als Solist bei Oratorien, Messen und Passionen hat er alle bedeutende­n Bass- und Baritonpar­tien gesungen. Karten gibt es bei der Tourist Infor mation (Telefon 09081/84116) und am 31.10. an der Abendkasse ab 17 Uhr.

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